Auf dem Weg zurück glitten die Boote leicht und lautlos unter den überhängenden; Bäumen hindurch, vorbei an Schwänen und Enten. Fast wie von selbst schienen sie den letzten Landeplatz dieser Fahrt anzusteuern.
Oma Edeltraut hatte uns schon erwartet, mit Freude registrierte sie, dass Mannschaften und Boote heil zurück gekommen waren. Das musste gefeiert werden. Und in Anlehnung an den inzwischen so berühmt gewordenen Spruch eines vormaligen Machthabers der unter-untergegangenen DDR hieß es nun: "Niemand hat die Absicht, ein Bier zu trinken!". Und so floss alsbald der Gerstensaft in die Kehlen durstiger Crew-Kanuten - direkt aus dem Kasten, ganz nach Art verdienter Werktätiger des Volkes. Eigentlich wäre das schon ein würdiger Abschluss gewesen. Aber die Tradition musste auch diesmal eingehalten werden: Abschlussessen bei "Paksi" in Wustrow! Und wie all die Jahre zuvor saßen wir wieder an der großen, festlich eingedeckten Tafel. Wieder stand der Fischteller, den die meisten bevorzugten,herzhaft duftend vor uns "auf der Back" und wieder wurden wir aufgefordert, Kostproben unseres gesang- |
lichen Könnens zu geben. Erst als wir etliche Lieder ge- schmettert hatten, war Guido, der Wirt, bereit, hinter sich zu greifen und die beliebten kleinen Ton-Flaschen voll des lieblichen, aber nicht ungefährlichen Kalmüsers auf die Back zu stellen. Es wurde gegessen, es wurde getrunken, es wurde gesungen und geklönt. Und es war wie immer ein vortrefflicher Abend in dieser von sieben Kaminen ausgefallen geschmückten Gaststube. Wir sangen zu Anfang trotz der Gäste, dann sangen wir zur Freude der Gäste und wir sangen, obwohl alle Gäste gegangen waren. Was nun was bedingte - wen interessiert das schon!
Nach meiner Meinung jedenfalls hatten wir den Kammerton a gefunden! |
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