rück. Dann ließ Willy nach und nach die achtern fahrenden Boote aufdampfen, bis die umgekehrte Kiellinie erreicht war. So richtig klappte das alles noch nicht, aber es war doch eine gewisse Abwechslung auf der von uns schon so oft befahrenen Strecke. Ein letztes Mal gingen wir in die Dwarslinie, verkürzten die Querabstände und machten längsseits fest. Der schwache Rückenwind sorgte für Kühlung und leichten Vortrieb im Schongang.
Die letzten Kilometer nach Strasen waren bald bewältigt. Der günstig am Ufer des Schleusenkanals gelegene "Gasthof zum Löwen" gereichte uns auch dieses Jahr zum lohnenswerten Zwischenziel bei der Bemühung um die Regeneration unserer Körperkräfte. Wir saßen gerade so gemütlich bei Speis´ und Trank im Biergarten, als ein markerschütternder Schrei vom Wasser her ertönte. Wir fuhren herum, dann sahen wir es: Das Phantom! Volker und seine Truppe, endlich mareriali- siert und für alle sichtbar, hatten letzte Nacht mit dem Hausboot in Priepert gelegen, nun waren sie auf dem Rückweg zur Charterbasis nach Rechlin, das von hier nur über Canow und Mirow zu erreichen ist, und hatten gerade die |
Schleuse passiert. Nicht weit von uns machten sie fest und kamen zu uns an den Tisch. Ein kräftiger Händedruck ließ meine letzten Zweifel schwinden, nicht ein Phantom, sondern einen Crewkameraden aus Fleisch und Blut vor mir zu haben.
Auch seine Besatzung nahm ungezwungen und ohne Zögern näheren Kontakt zu uns auf. Mir gegenüber platzierte sich ein leutseliger Herr mit auffälliger Zahnprothese, der sich gut gelaunt und sichtlich stolz als Oberfranke zu erkennen gab:
Wir saßen noch eine Weile im Gespräch vertieft, dann mussten wir wieder los - die letzten Kilometer nach Priepert waren noch zu absolvieren. Während Volkers Truppe nach Osten in Richtung Canow unterwegs war, wo sie zum Abend am Steg der "Albertinenlust" anlegen wollte zwecks Absolvierung des lange angekündigten Besuchs, passierten wir die Schleuse von Strasen in östlicher Richtung. |
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