dass damals das letzte Schiff die Wendung einleitete und die davor fahrenden Schiffe nach und nach folgten.
Ein weiteres Mal probierten wir die Gefechtskehrtwendung noch, diesmal klappte es schon viel besser. Nur Carsten und Didi hatten ihren Einsatz verpasst. Das war ihnen auch nicht zu verdenken, denn Carsten war damals als Zugführer ohne Kontakt zur schwimmenden Marine in der Grundausbildung gelandet und Didi hatte als ehemaliger Marineflieger ohnehin Sonderkonditionen. Auf dem langgezogenen Priepertsee bekamen wir wieder den Wind zu spüren, allerdings einen Südwind, der uns zügig vorwärts trieb auf unserem Weg nach Norden. Endlich sah man auch wieder die imposanten, anderswo auch Rotmilane genannten, Gabelweihen in der Luft, die fast ohne Flügelschlag ihre Kreise zogen. Aber wo waren bloß die Adler? Kein einziger hatte sich bisher sehen lassen! Sogar der große Stein am Ufer jenseits des Wangnitzsees war verwaist, wo uns vor Jahresfrist ein riesiges Exemplar dieses Königs der Lüfte bei der Vorbeifahrt so ungnädig ins Visier genommen hatte. |
Als ich den Tatbestand dieser auffälligen Zurückhaltung später an zuständiger Stelle zur Sprache brachte, wurde mir erklärt, dass der Vertrag zwischen der Tourismusbehörde und der Naturschutz- behörde aus Gründen der Einsparung anlässlich der Euro-Krise geändert worden sei. Jetzt seien Adler nur noch verpflichtet, sich bei Fahrzeugen ü b e r zehn Metern zu zeigen. Bei Schlick- rutschern und anderen Paddelbooten nähmen diese Aufgabe nun die kleineren, aber mit einer Spannweite bis 1.70 Metern immer noch hinlänglich touristisch attraktiven Gabelweihen war, die deshalb auch nicht ganz unbegründet als die "Adler des Kleinen Mannes" bezeichnet werden.
War das jetzt ein Traum, oder was? Oder war das wieder mal so eine E U - Richtlinie, die umgesetzt werden musste? Ein letztes Bier für dieses Jahr beim Fischer von Ahrensberg, gleich links hinter der berühmten Hausbrücke. Ein letzter Schlag über den jetzt wieder sonnenbeschienenen Drewensee, vorbei an dem malerischen Herrenhaus, dann fuhren wir wieder ein in die "Alte Havel" bis an deren Ende. Das letzte Eis mit Sahne auf der Terrasse des kleinen Lokals war überschattet von der Wehmut, am Ende der Paddelfahrt 2013 angelangt zu sein. |
Seite 19