Die alten Besatzungen hatten wieder zusammengefunden, Zietebein und Spargel, Ulli und Willy, Gerd und Flori, Didi und Carsten - und auch ich stieg wieder als Bugmann zu Lucky ins Boot. Und genau wie letztes Jahr waren wir die ersten auf dem Wasser und ließen endlich wieder die Paddel rotieren. Weit vor den anderen fuhren wir das kleine Stück "Alte Havel" hinunter und hinaus auf den Dreevensee. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein empfingen uns, und im Anblick des wohlrenovierten, schloss- ähnlichen Gutshauses und der in nächster Nähe blühenden Seerosen ließen wir uns in der schwachen Brise treiben, während wir auf die anderen warteten.
Das Etmal des ersten Tages war mit 11 Kilometern diesmal nicht so groß bemessen, wie sonst. Aber trotzdem war eine akribische Planung bei dieser heißen Temperatur sinnvoll und notwendig. Und genau deshalb legten wir nach nur 1,5 Kilometern Fahrt in südwestlicher Richtung beim Fischer von Ahrensberg an. Kühles Bier war Pflicht zur Vorbeugung einer drohenden Dehydrierung des Körpers, und für den kleinen Hunger zwischendurch stand kalter Räucherfisch in vielen Variationen zur Wahl. Die Pause zeigte die gewünschte Wirkung. |
Schneller als gedacht, paddelten wir auf der Oberen Havel Wasserstraße nach Norden und bogen auf halber Strecke nach Backbord in die Schwaanhavel ein. Wie auf bisher jeder Fahrt genossen wir die Urtümlichkeit dieses fast unpassierbar zugewachsenen kleinen Havelquellge- wässers, das den Plättlinsee mit der Havel verbindet. Hohe Gräser am Ufer, Büsche und Bäume, die halb abgekippt den Weg blockierten, und um uns herum Libellen in blau-schwarz schimmernder Farbe, während hoch über uns die mächtigen Gabelweihen durch die Lüfte segelten. Oft schon waren wir hier durchgefahren, aber auch dieses Mal war es wieder für uns eine Attraktion an Natur und Paddelabenteuer.
Als wir den Plättlinsee erreicht hatten, sammelten wir uns an der Ansteuerung- sboje. Endlich mal wieder die Chance für den "Stern". Diese spezielle kanu- spezifische Übung durften wir uns nicht entgehen lassen, Willy zuliebe! Unter dem gleichmäßigen Schlag der Paddel und mit ganz leichtem Rückenwind ging die Fahrt über den spiegelglatten See direkt in die Abendsonne hinein, bis uns der Kirchturm von Wustrow den Weg zum Anleger zeigte. Und genau hier war das so frisch-fromm-fröhliche Paddelerlebnis in dem Moment zu Ende, als wir die Boote an |
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