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Dennoch schaffte er, wie alle anderen auch, wenn auch erst nach einem kurzen Erholungssschlaf auf dem Sofa und danach tatkräftig unterstützt von Zietebein und mir, den Weg die steile Treppe hinauf zur Koje.

Der Samstagmorgen war da! Tag der Abreise. Heute also nicht gehobenes Clubleben im Apartment "Dahlie"! Kurzes Frühstück, aber wieder mit Rührei! Diesmal wieder auf der Terrasse und mit den knusprig angebratenen Pfifferlingen, die Gerd auf seinem gestrigen Ausflug in den Wald gesammelt hatte. Waren es wirklich nur Pilze der wohlschmeckenden, genießbaren Sorte? Oder hatten die beiden Köche Gerd und Lucky als kulinarisches "high end" noch eine Prise Knollenblätterpilz darunter gemischt? Man kennt das ja aus Japan, die echten Gourmets dort speisen als Höhepunkt der Geschmacksempfindung den Kugelfisch, ohne genau zu wissen, wie lange oder ob überhaupt der Genuss dessen überlebt wird. Ich jedoch vertraute auf die Crew, auf Gerd und auf seine Kochkunst und langte zu. Meine unmaßgebliche Beurteilung: Wirklich sehr fein, hoch pikant, ein Rührei der Oberklasse, in dieser Ausführung nur selten zu kriegen!

Danach hieß es: aufklaren, abräumen, Schäden beseitigen! Als die Sonne herauskam, war die Zeit zum obligatorischen "Lehrgangsfoto" gekommen. Die junge, hübsche Vermieterin und Betreuerin in unserem Domizil "Albertinenlust", übernahm diese hoheitliche Aufgabe zur Konservierung unseres sportlichen Engagements in den Annalen der Crew gerne und erfolgreich. Dann war der Moment des Abschieds. Herzliches Händeschütteln, herzliche Umarmung und das Versprechen, das nächste Mal wieder dabei zu sein, wenn es für die Crew IV/66 wieder heißt: Paddeln - durch dick und dünn!

Seit heute Mittag arbeite ich schon an diesem Text und habe darüber ganz die Zeit verloren, so bin ich gefesselt von den Ereignissen der Paddelfahrt von 2011. Verpasst habe ich draußen jedoch gar nichts, das Wetter ist anhaltend scheußlich! Nur gut, dass meine Heizapparatur, bestehend aus einem übergroßen Teelicht und einem darübergestülpten Niro-Besteckbehälter der Marke "IKEA", die nötige Körpertemperatur zur Durchführung dieser Geistesarbeit auf physiologischem Niveau gehalten hat. - Aber nun ist es schon fast 19 Uhr und der Hafenmeister hat bald Feierabend und wartet noch auf das Hafengeld. Als einziger Gast im Hafen kann ich leider nicht damit rechnen, übersehen zu werden. Und wenn ich jetzt zu spät kommen sollte und der Hafenmeister deshalb extra auf mich noch warten müssen sollte, dann gibt es sicher "Mecker", dann macht er mir bestimmt den "Krischan"!