Seite 11
außer Kontrolle geraten geraten? Könnte hier etwas für uns zur Gefahr werden? Das Boot kam näher und näher - und nun, heftig winkend, schien man mit uns in Kontakt treten zu wollen. Wir paddelten heran, zur jedweder Hilfeleistung bereit. Doch dann rief der Skipper zu uns herüber: "Sollen wir Euch schleppen?"
Na, das war ja eine Überraschung! In unserem Kanadier herrschte endlich mal wieder Einigkeit: "Aber gerne doch!" So wurde eine Leine übergeben, die Krischan am Bug festmachte, dann fuhr das Motorboot an, die Leine straffte sich und unser Kanadier, von mir auf Kurs gehalten, zischte durch das Wasser.
In flotter Fahrt ging es um die Insel herum und bald bekamen wir die anderen vier Boote, längsseits liegend auf uns wartend, zu Gesicht. Unser schneidiges Herangleiten war offensichtlich höchst überraschend! Und so hatten Krischan und ich das seltene Erlebnis, insgesamt 8 Unterkiefer gleichzeitig auf die Brust sinken zu sehen. Das Bild hat für Vieles entschädigt!
Die "Black Lady", so der Bootsname, zog uns noch eine Weile, doch dann baten wir, losgeworfen zu werden. Schließlich und endlich waren wir hier auf der Seenplatte zum Paddeln. Es dauerte dann noch einige Zeit bis das restliche Geschwader aufgeschlossen hatte. In engem Pulk paddelnd, erreichten wir gegen 17 Uhr, von den drohenden Regenwolken unbelästigt, unser Tagesziel - den "Gasthof zum Löwen" in Strasen. Wir nahmen die Boote heraus und kaum hatten wir im Schutz der weiten Sonnenschirme bei Bier und Kaffee Platz (Seite 11) genommen, als endlich die Wolken ihre lang angedeutete Drohung wahrmachten und ihr Wasser, um uns herum, anhaltend über Feld und Flur abluden.
Das abendliche Wetter in Canow war an diesem Tage wirklich nicht terrassenfähig. So wurde nun bei uns in der "Dahlie" aufgebackt. Heute war Lucky der Meisterkoch. Überbackene Schweinelendchen! Das war ja kaum noch zu toppen! Die Vorstellung, beim Paddeln das eine oder andere Kilo meines Körpergewichts abarbeiten zu können, rückte gezwungenermaßen in weite Ferne. Und wir haben natürlich alles aufgegessen. Zum Einen, weil Gerd jedem in die Augen sah und mit drohendem Unterton verlautbarte: Was übrig bleibt, kommt morgen ins Rührei! Zum Anderen, weil es ja heißt: Wenn alles aufgegessen ist, gibt es morgen gutes Wetter! Das rief jedoch den ausgeprägt plattdeutsch bewanderten Spargel auf den Plan: "Das hat mit Wetter gar nichts zu tun! as kommt vom Plattdeutschen: Wenn alles aufgegessen ist, dann gibt es morgen "was Gutes wedder"!