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Durch dick und dünn | Eine Erzählung von Roland Blatt 2013 |
Damals, also im Jahre des Herrn MMXI, als es noch einen Sommer gab in Deutschland, hatten wir uns wieder getroffen, in der Kanumühle zu Wesenberg, im gleichnamigen Ort an der "Oberen Havel Wasserstraße". Wir, das waren auch diesmal wieder die ehemaligen Kameraden der Marineoffizierscrew IV/ 66, die sich 45 Jahre nach dem Eintritt in die Bundesmarine, nunmehr als gereifte Männer in vorgerücktem Alter, hier versammelt hatten, um sportlich paddelnd die unergründliche Seenlandschaft von Mecklenburg und Brandenburg zu erkunden. Das heißt: Neun Kameraden und dazu Sabine, Ehefrau eines paddelabstinenten Crewkameraden, der sie in seiner Vertretung entsandt hatte.
Mit Sabine waren wir diesmal zehn: Da war wieder Ulli, der alles auch dieses Mal gemanagt hatte, da war Willy, unser unbestrittener Paddelexperte und "fachlich versierter Übungsleiter", da war Gerd aus Bremen, der Experte für das Kulinarische, dann Karsten aus Lübeck, sportlich ambitioniert wie immer und zu guter Letzt Krischan, der wieder Leckereien des Schlachters seines Vertrauens aus Stade im Gepäck hatte. Neu dabei waren, jedenfalls für mich, Wolfgang, genannt Zietebein oder Ignaz, eine Berufskollege aus der Odontologie, mehrheitlich in Mexiko lebend, aber zur Zeit in Ludwigshafen Zähne bohrend, dazu Lucky, pensionierter Berufsoffizier, der sich schon bald als Gourmetfreund und unentbehrliche Kochhilfe für Gerd "outen" sollte und - last but not least - Ulli aus Wischhafen, der nach langer Zeit der Abstinenz erst vor kurzem wieder den Kontakt zur "Crew" gefunden hatte und der, einerseits zur Unterscheidung und andererseits wegen seiner relativen Körperfülle bei relativ kleinem Wuchs, nun pikanterweise "Spargel" genannt wurde. Diesmal nicht dabei war Didi, der leider aus familiären Gründen kurzfristig und zum Bedauern aller absagen musste. Sein Badezwang hatte immer so angenehm für Badepausen gesorgt. Er wird uns diesbezüglich sicher fehlen!
Ach ja, ich war ja auch noch dabei, diesmal terminlich ungebunden und fest entschlossen, mich nicht vorzeitig von dem Paddelabenteuer der Crew IV/66 abrufen zu lassen. Denn ich war, wie auch mein Berufskollege Zietebein, noch berufstätig und