Das einmalige Crewfest 2023 in Wernigerode/Sachsen-Anhalt

ein Bericht von Viktor Toyka

Vom 2. bis 5. Juni feierten 71 Crewkameraden und Ehefrauen unser diesjähriges Crewfest in Wernigerode - und, um es gleich vorweg zu schicken: Natürlich sind wir schon lange daran gewöhnt - nein, verwöhnt - , dass ein Crewfest der Crew IV/66 immer ganz toll wird und mit tollen Unterkünften aufwarten kann; dennoch muss hier wieder einmal festgestellt werden, dass unsere Planer Uli Rode und Gerd Sommerkamp mit ihrem Programm, vor allem aber mit unserem Hotel, dem "Harzer Kultur- und Kongresshotel", einfach einen phantastischen Griff getan haben! Wir haben uns rundum wohl und verwöhnt gefühlt, es passte einfach alles bis hin zum Wetter, das sich von seiner besten Seite präsentierte und das auch auf dem Brocken durchhielt! Ein ganz herzliches Dankeschön Euch Beiden, Uli und Gerd!

Freitag, 2. Juni 2023, der 1. Tag

Schon mit dem Einlaufen am Freitag Nachmittag hatten viele von uns interessierte Blicke auf die Schönheiten von Sachsen-Anhalt werfen können - Quedlinburg und Halberstadt wurden besucht, auch erste Erkundigungen in Wernigerode, das sich als touristische Perle präsentierte, hatten bereits stattgefunden. Der Abend brachte dann eine erste Kostprobe der ausgezeichneten Hotelverpflegung, das erste Wiedersehen mit alten Freunden und auch solchen, die ganz "neu" dabei waren. Gerds Einweisung in das Programm forderte uns alle, die wir vielleicht vergessen hatten, dass erfahrene Lehrer auch wichtige Dinge nur einmal sagen und sich darauf verlassen, dass alle - und wirklich alle! - konzentriert zuhören und alles genau mitschreiben.... sie hat dann aber auch nicht allzu viel Schaden angerichtet!

Samstag, 3. Juni 2023, der 2. Tag

Der nächste Tag, begann dann nach dem reichhaltigen Frühstück mit einer ausgedehnten Fußführung durch Wernigerode, die uns nicht nur einzelne Bauwerke sondern auch viele Details aus der Geschichte Wernigerodes, natürlich auch in der DDR, nahe brachte. Alle waren wir überrascht von der Tatsache, dass die Stadt einem Oberst der Wehrmacht an mehreren Stellen ein ehrendes Andenken bewahrt, der im April 1945 gegen seine Befehle die Stadt nicht verteidigte sondern kampflos an die Amerikaner übergab - sie damit vor der sicheren Zerstörung bewahrte -, für diesen Mut aber von einem Standgericht zum Tode verurteilt und erschossen wurde.

Nachmittags verteilten wir uns großräumig - in das sehr sehenswerte, privat betriebene Flugzeugmuseum, auf das Schloss hoch über der Stadt und die umgebenden Wanderwege, in die Stadt mit ihren Geschäften und Lokalen oder auch in die umliegenden Täler mit ihren zahllosen Wandermöglichkeiten - und das Wetter war uns geneigt! Der lange Abend zog sich dann über viele Stunden in der Bar, aber auch draußen, neben der Bar, hin und bot die gewünschten Möglichkeiten für die vielen Gespräche, die ja den eigentlichen Reiz unserer Treffen ausmachen.

Sonntag, 4. Juni 2023, der 3. Tag

Highlight dieses Crewfests und des Sonntags war die Fahrt mit der Brockenbahn - ganz stimmungsvoll gezogen von einer lebendigen Dampflokomotive - hinauf auf den Brocken, der mit seinen 1142 m Höhe über NN bei schönstem Sommerwetter (was gar keine Selbstverständlichkeit ist!) phantastische Ausblicke in alle Himmelsrichtungen bot. Leider boten die beiden etwa 90minütigen Bahnfahrten aber auch besorgniserregende Blicke auf große tote, zerstörte Flächen von Nadelbäumen, die erst auf tiefer liegenden Hängen durch grüne Laubwälder unterbrochen wurden.

Abends stieg dann der gemeinsame Abend mit einem speziellen, außerordentlich gut gelungenen Buffet, der für alle eine Reihe von Überraschungen bot. An die Ehrung der Kameraden, die uns seit dem letzten Crewfest verlassen haben, schloss sich unser Denken an diejenigen an, die auch dabei sein wollten, aber aus terminlichen oder gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen mussten: Dietmar Bleck, Dirk Bohlmann, Ulrich Cramer, Klaus-Peter Hirtz, Michael Kopp, Rainer Mecklenburg, Georg Schul und Helmut Zacher - ihnen galten unsere guten Wünsche, verbunden mit der Hoffnung, sie beim nächsten Mal wieder treffen zu können. Dann ergriff Gerd Strassburger das Wort, um uns zunächst ausführlich und blumig die Fülle der Aufgaben zu erläutern, die sich denen stellen, die ein Crewfest zu organisieren haben. Danach stimmten alle umso heftiger in seinen Dank an Uli und Gerd mit ein!

Dann sprach Uli die Frage des nächsten Crewfests an - die sich stellt, weil dieses nach unserem Zweijahresrythmus 2025 dran wäre. Im Folgejahr, 2026, jährt sich aber das Bestehen unserer Crew zu 60. Mal, was sicherlich ein guter Grund für ein Crewfest der besonderen Art wäre. Verschiedene Meinungen hierzu wie auch zu dem Austragungsort wurden geäußert - die sich als Momentaufnahme so zusammenfassen lassen:

Überwiegend wird ein großes Crewfest 2026 gewünscht, ein ebenfalls großes Crewfest wie dieses jetzt dürfte dann 2025 kaum realisierbar erscheinen. Vielmehr müssten dann von Interessierten und Engagierten 2025 kleinere, regionale "Zwischentreffen" organisiert werden können. Als Austragungsort wurde ganz überwiegend ein Ort in Küstennähe präferiert, wobei besonders die Ostseeküste Zuspruch fand - zB Rostock, Stralsund, Usedom und dergl. Dieses Thema wird im Rahmen der Crew noch weiter erörtert werden.

Dann überraschte uns Uli Rode mit einer gründlichen historischen Einführung in die Entstehung des berühmten amerikanischen Pulitzer-Preises, der als der "Nobel-Preis" für Journalisten gilt - die Frage nach dem Grund für diesen Vortrag wurde dann schnell beantwortet, als Roland Malfeld in unser aller Namen den diesjährigen "Pulitzer-Sonderpreis" für jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit an den Erschaffer und Erhalter unserer Homepage (CHP), unseren Ignaz, überreichte - zwei Medaillen aus Edelmetall auf edlem (nicht geschützten!) Holz! Der kräftige, anhaltende Applaus zeigte allen, vor allem aber Ignaz, dass damit allen Teilnehmern aus der Seele gesprochen wurde. Eine tolle, längst überfällige Idee von Roland und Uli!

Doch mit den Überraschungen war es noch nicht zu Ende! Nun überraschte Willi Leyßner uns alle, vor allem aber die Beschenkte, mit einer weiteren Ehrung! Lebhaft und anschaulich pries er die Bedeutung eines Belegnagels für den Halt des laufenden Gutes bei einem Großsegler, um diese vitale Bedeutung dann auf Ignaz' liebe Frau Blanca zu übertragen, ohne deren Unterstützung dieser über so lange Jahre seine Arbeit an der Crew Homepage sicherlich nicht hätte leisten können. Doch damit nicht genug - nach detaillierter Schilderung, wie einst vom mexikanischen Segelschulschiff CUAUHTÉMOC ein echter Messing-Belegnagel den Weg zu Willi gefunden hat (der Autor konnte den Details wegen starker Ablenkung durch Getränkeaufnahme leider nicht zur Gänze folgen), überreichte er ihn Blanca als Auszeichnung und Anerkennung mit der Bitte, ihn unauffällig wieder auf der CUAUHTÉMOC an seinen angestammten Platz zurückkehren zu lassen - dazu wünschen wir viel Glück und ein gutes Gelingen!! Damit war der Ehrungen genug getan - und lange gehörte der Abend dann der Verpflegungsaufnahme - das herausragende Buffet machte es wirklich schwer, rechtzeitig aufzuhören oder zur flüssigen Verpflegung überzugehen.

Als letzte Überraschung des Abends zeigte dann Viktor Toyka mit seiner mitgebrachten Elektronik zwei Filme, die den Transport seines ehemaligen Bootes, des Unterseeboote U 17, im April und Mai dieses Jahres von Kiel nach Speyer zeigten, wo das Boot für den Einsatz als Museumsboot im Technik-Museum Sinsheim ab Mitte/Ende 2024 vorbereitet werden soll. Die interessanten Filme und sein ausführlicher Bericht als Transport-Teilnehmer fanden viel Interesse, was auch in der anschließende Aussprache deutlich wurde.

Es wurde lange und spät - und das Hotelpersonal bediente lange und freundlich, obwohl an diesem Sonntag Abend schon auf allen Ebenen des Hauses Ruhe eingekehrt war. So ging dann ein schöner und interessanter Abend zu Ende, der allen gezeigt hat, wie schön es ist, sich in dieser Runde zu treffen!

Montag, 5. Juni 2023, der 4. Tag

Und am Montag war es nach dem Frühstück dann so weit - es hieß Abschied nehmen von vielen alten und wieder neuen Freunden - in der Hoffnung auf ein Wiedersehen spätestens in drei Jahren und hoffentlich auch schon viel früher!

Viktor Toyka