Kanutour 2012: Von Graniz nach Ahrensburg

Von Alphatieren, Beta-Blockern und anderen Turbulenzen!
Eine Erzählung von Roland Blatt
Juni 2012

Schon lange hatte ich mich auf die Paddeltour im Kreise meiner inzwischen in Ehren ergrauten Marinekameraden der Crew IV/ 66 gefreut. Bestens vorbereitet war ich auch, für die lange Autofahrt bei sommerlichem Wetter über die Berliner Autobahn hatte ich mir eigens eine CD gekauft: "The Who - live at Leeds"! Durch die geöffneten Fenster fegte der sommerlich warme Fahrtwind, voller Sound drang aus den Lautsprechern - da kamen alte, lange vermisste Gefühle wieder hoch.

Doch - ich hätte besser einen Tag später kommen sollen! Kaum saß ich, vergnügt ob der Wiedersehensfreude und wohlversorgt mit Bier und Brühwurst in der Runde der Paddelkameraden an den einfachen Holztischen der Minimalgastronomie unseres Treffpunktes in Wesenberg, da überkam mich - ruckartig und völlig unerwartet - ein Problem des Magen-Darm-Traktes, das mich leider seit einer Operation vor einigen Jahren immer mal wieder überfällt. Auf Deutsch gesagt: Mir war schlecht, ich hatte Bauschschmerzen, die, wie mir längstens bekannt war, sich bald zu noch schmerzhafteren Koliken steigern sollten.

Ich war froh, dass bald zur Weiterfahrt nach Canow aufgebrochen wurde. Im Konvoi durchfuhren die Felder und Wälder Mecklenburgs, deren Reize mir in diesem Moment jedoch versagt blieben.

Samstag, 23. Juni 2024

Hier in Canow bezogen wir auch diesmal wieder die schön über dem See gelegene Wohn-Anlage "Albertinenlust", deren ausgedehnte, sonnenüberflutete Terrasse Vorraum und Zugang zu den 3 Apartments war, die wir angemietet hatten. Auch diesmal teilte ich das rechts liegende Quartier "Dahlie" mit "Spargel" und "Zietebein", während ganz links die Küche der "Tulpe" wieder als Kochzentrum und das Wohnzimmer der mittig gelegenen "Rose" als Speisesaal dienen sollte. Als der Einzug beendet war, versammelten sich alle Teilnehmer auf der Terrasse und begannen mit ersten Maßnahmen zur Vorbereitung des festlichen Abendmenüs - Rotwein kosten, Krabben pulen, Spargel schälen und ähnliches. Spätestens jetzt war ich gezwungen, mich aus der Runde der gutgelaunten Crewkameraden zu verabschieden und mich auf meinem Zimmer auf das Krankenlager zurückzuziehen. Was für ein Anfang für mich auf dieser Paddelfahrt: Nichts mit "Live at Leeds" sondern "Dead in Canow"!

Derweil tagte die Paddeltruppe ausgelassen bei opulentem Mahl nach Gerds Rezept auf der hoch über der Uferwiese gelegenen Terrasse mit Blick über die Bäume des Gartens auf den Canower See, auf die Boote, die hier auf der Fahrt nach der Müritz oder Berlin passieren müssen, und auf die Wälder Mecklenburgs. Das alles waren Kameraden, die mit mir 46 Jahre zuvor in die Bundesmarine eingetreten waren und die sich durch viele gemeinsame Erlebnisse zur See und an Land auch heute noch verbunden fühlen:

	Olli, Lehrer im Ruhestand, der auch diesmal wieder für die perfekte Organisation der Unternehmung "Crewpaddeln" gesorgt hatte
	Willi, ebenfalls Lehrer im Ruhestand und Paddelexperte, der für die Bereitstellung der 5 Boote gesorgt hatte und jede Welle in diesem Seengebiet persönlich kennt,
	Carsten, auch er Lehrer im Ruhestand und immer noch sportlich ambitioniert ist,
	Dietrich, Marineoffizier im Ruhestand, der jederzeit zu sportlicher Übung bereit ist,
	Gerd, Kapitän im Ruhestand, der nun seine Bestimmung als Koch findet und so auch diesmal für die "Kombüse" der Paddeltruppe zuständig war,
	Lucky, Marineoffizier im Ruhestand, der als unverzichtbarer Beistand in der Kombüse im Apartment "Tulpe" tätig war,
	Ulli, Kriminalhauptkommissar i.R., zur Unterscheidung nun "Spargel" genannt und für die täglichen Brötchen und Zeitungen zuständig war und ... - last but not least -
	Zietebein, auch Ignaz genannt, trotz vorgerückten Alters immer noch als Zahnarzt und Kollege tätig.
	Ich, gelegentlich Tiger, genannt und ebenfalls noch zahnärztlich tätig, bedauerte in hohem Maße, in dieser wohlgelaunten Runde, die sich nun den lukullischen Genüssen aus Gerds Repertoire als Hobbykoch hingab, im Moment nicht anwesend sein zu können, da zur Zeit "nicht gesellschaftsfähig" - sondern "krank auf Koje"!
	Zu diesen neun Crewkameraden vergangener Zeiten gesellte sich diesmal Florian, genannt "Flori", ein musikalisch ambitionierter Paddelsportler aus Gerds Bremer Freundeskreis, der diesmal unsere Truppe wohltuend komplettierte.

Als der Programmpunkt "festliches Menu" den ersten Höhepunkt überschritten hatte und bevor man zum gemütlichen Teil überging, wurde ein erster Krankenbesuch bei mir gemacht, bei dem ich immerhin schon vorsichtigen Optimismus hinsichtlich einer baldigen Genesung verbreiten konnte. War es nun diese positive Nachricht oder die Wiedersehensfreude allein - die Party des Abends zog sich noch hin bis weit in die sommerlich warme Nacht auf der Terrasse der "Albertinenlust" zu Canow.

Sonntag, 24. Juni 2024

Am nächsten Morgen meldete ich mich wieder "zum Dienst". Das Frühstück schmeckte wieder, ich war fit - fitter als mancher, der die halbe Nacht durchgemacht hatte. Sogar der Anblick von "Gammel Dansk", den sich Spargel auch hier in familiär gewohnter Sonntagsroutine in die edel colorierten Schnapsgläser der 50er Jahre einschenkte, konnte mein Wohlbefinden nicht beeinträchtigen.

Bei der anschließenden Besprechung legte Willy den Plan für die diesjährige Paddelstrecke vor, den wir ohne Widerspruch akzeptierten. Diesmal sollte die Fahrt im Quellgebiet der Havel beginnen, im See von Granzin. Der Transport der Boote, die wieder bei "Oma Edeltraut" in Ahrensberg abzuholen waren, war bereits organisiert. Los ging es, die einen fuhren nach Ahrensberg und der Rest der Truppe in zwei Fahrzeugen nach Granzin.

Da ich meinen Wagen an unserem heutigen Zielort "Useriner Mühle" abgestellt hatte, fuhr ich mit meinen Mitfahrern nun in einem Auto, das Willy im Zuge des Bootstransports geordert hatte. Am Steuer saß ein Kanadier, den die Liebe und die Begeisterung für die Natur dieser abgelegenen und unzugänglichen Region nach Mecklenburg verschlagen hatte. In interessantem Gespräch brachte er uns die Gegend näher und, fast als Demonstration des Gesagten, machte er uns auf einen Seeadler aufmerksam, der hoch über uns seine Kreise zog. Die kleine Pause auf dem Paddelplatz vor Granzin versüßte er uns mit einem kanadisch schmeckenden Kaffee, den er uns schnell noch brühte, bevor es Zeit war, Abschied zu nehmen von diesem vielversprechenden Neubürger unseres Landes.

Die Boote, alles Coleman 2-er und 3-er Kanadier, waren eingetroffen, sie wurden eingesetzt in den bachähnlichen Flusslauf der jugendlichen Havel. Ich stieg bei Lucky ins Boot, Gerd nahm Flori an Bord und in den anderen Booten fanden die eingefahrenen Besatzungen früherer Fahrten wieder zusammen: Willy und Ulli, Carsten und Didi, Spargel und Zietebein. Die Paddelfahrt 2012 der Crew IV/ 66 hatte begonnen.

Bald öffnete sich der Wasserlauf zu einem kleinen See, dann aber verengte sich das Gewässer wieder. Wir fuhren unter Bäumen und Büschen hindurch, vorbei an Seerosen und dichtem Schilfbestand, beäugt von Schwänen, Enten und Tieren der nahen Weiden. Nach einiger Zeit war die Weiterfahrt wegen der geringen Wassermenge nicht mehr möglich. Eine Strecke von 700 Metern lag vor uns, die jedoch mit einer Lorenbahn einfach und kräfteschonend zu bewältigen war. Die Boote wurden aufgeladen und ab ging es, ich gleich oben drauf. Das war natürlich verboten, wie so vieles in Deutschland. Aber in meiner Begeisterung hatte ich mir erlaubt, die Schilder der Befahrensordnung glatt zu übersehen. Da die Strecke etwas abschüssig war, hatten die schiebenden Crewkameraden nicht allzu viel Mehrarbeit, zumal hinlänglich stärkendes "Schlepp-Bier" gereicht wurde.

Kurze Zeit später waren die 5 Boote wieder auf dem Wasser. Wir durchpaddelten den nicht sehr großen Pagelsee, dann fuhren wir erneut in ein bachähnliches Gewässer ein, das in einen Zotzensee überging. Dieser See, klein und idyllisch, ist auch ein Quellgebiet der hier überall entspringenden Havel und hat mit dem See gleichen Namens südlich von Mirow nur den Namen gemein.

Der Zotzensee entwässert im Süden in einen schmalen Havelflusslauf, dem wir folgten bis uns ein Wehr Einhalt gebot. Wieder nutzten wir eine bereitstehende Lore, um die Boote die wenigen Meter flussabwärts zur nächsten Einsetzstelle zu transportieren.

Die Möglichkeit hier in Babke eine Fischer-Imbiss-Gastronomie aufzusuchen, bewog uns, die erste Rast zu machen. Ein Fischbrötchen und ein kräftiges kühles Bier dazu halfen uns, verbrauchte Energie nachzutanken. Das war logistisch betrachtet durchaus nicht falsch, denn die heutige Strecke, bedingt durch die Lagermöglichkeiten der Boote über Nacht, sollte 17 Kilometer lang sein und für das letzte Ende, ungeschützt über den Useriner See, war mit einigem Gegenwind zu rechnen. Da war Vorbereitung sinnvoll.

Als es weiter ging, hatte sich das Wetter verschlechtert. Es war immer noch warm, aber der Himmel war bedeckt und von Zeit zu Zeit schickte er uns ein wenig Regen, um uns abzukühlen - aufhalten konnte er uns nicht.

Der Havelquellfluss, den wir in südlicher Richtung befuhren, mündet, wie sollte es anders sein, erneut in einen See, dem Jätensee. Eine Bojenreihe zeigte uns den Weg, der nicht verlassen werden durfte, da die ganze Gegend umher Teil des Müritz-Nationalparks ist. Auf der Ostseite des Sees verlässt die Havel diesen und setzt ihren Weg in östlicher Richtung fort, dem wir folgten. Unter alten Bäumen passierten wir die kleine beschauliche Ortschaft Blankenförde, deren Häuser oftmals bis an den Wasserlauf herangebaut sind. Manches kurze, aber nette Gespräch war so mit Bewohnern dieser abgeschiedenen Gegend möglich.

Als wir die Häuser hinter uns hatten, weitete sich das Gewässer zu dem kleinen Görtensee, den wir, in Kiellinie paddelnd, in südöstlicher Richtung durchfuhren. Ein kurzes Stück Havel brachte uns danach in den Zierzsee, der eigentlich schon eine Bucht des großen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Useriner Sees ist.

Auf dem nordöstlichen Kurs durch den Zierzsee hatten wir noch angenehmen Rückenwind. Als wir aber die Einfahrt zum Useriner See erreicht hatten, gingen wir auf Südkurs dadurch änderte sich dies schlagartig. Zuerst noch unter Landschutz versuchten wir diesem für Paddler so unangenehmen Gegenwind auszuweichen. Doch bald war dies nicht mehr möglich.

Unser Paddelgeschwader hatte sich bereits weit auseinander gezogen. Wer jetzt vorn fuhr, hatte Glück, denn ein Teil der Strecke war schon bewältigt, als der Wind immer stärker wurde. Lucky und ich zogen die Paddel durch, aber Wind und Wellen verhinderten das zügige Fortkommen. In der Mitte des Sees wurde es für uns nun immer schwieriger und unsere Muskeln begannen zu erlahmen. Eine bewaldete Huk backbord voraus ließ uns alle Kräfte noch einmal zusammennehmen, um diesen von hohen Bäumen windgeschützten Platz zu erreichen.

Wir waren im Schilfgürtel angekommen. Der Wind konnte uns hier nichts mehr anhaben und wir konnten, uns am Schilf festhaltend, verschnaufen. Von hier sahen wir zu, wie sich Ulli und Willy, noch weit hinter uns, gegen die Wellen heranarbeiteten. Doch statt zu uns aufzuschließen, wendeten sie den Bug nach Osten und machten uns Zeichen, ihnen zu folgen.

Zögerlich paddelten wir ihnen nun hinterher und bemerkten dann, dass diese bewaldete Huk tatsächlich eine Insel war. Auf der Ostseite dieses dicht bewaldeten Eilands, durch Schilf verdeckt, befand sich ein schmaler Sund, den wir von Wind und Wetter fast kaum berührt befahren konnten.

Jetzt war auch die volle Paddelpower wieder da in unserem Boot. Trotz Gegenwind und Dauerregen wurde der letzte Kilometer dieses 17 km langen Etmals zügig heruntergepaddelt und dann waren auch wir am Ziel "Useriner Mühle" angekommen.

Die Boote wurden aus dem Wasser gezogenund auf der Wiese zur Nacht gelagert. Bis die Autos, die nachgeholt werden mussten, wieder zur Stelle waren, gab es einen Moment des Leerlaufs am Ufer der Sees, den wir, von den Bäumen vor Regen und Wind geschützt, in nettem Gespräch mit einem Einwohner dieser kleinen Ansiedlung verbrachten, den es einst vor langer Zeit aus dem fernen Sachsen hierher verschlagen hatte und der nun seine Gegenwart als ortstypisches Unikum fristet. Aber, wie gesagt, alles sehr nett!

Als die Fahrzeuge vollzählig wieder am Ort waren, war die Paddelcrew wieder komplett und konnte zum nächsten hochwichtigen Programmpunkt übergehen: Rast im Gasthof "Useriner Mühle". Mit Kaffee und Bier wurde der allgemeine Flüssigkeitsverlust ausge- glichen und den durch die ungewohnte Paddelei überlangen Armen war endlich die Möglichkeit gegeben, auf Normalmaß zurück zu schrumpfen, während auf Kopfhöhe uralte Marine-Döntjes "durchgeschoben" wurden.

Nach einem langem Zug aus dem Glas ließ ich meinen Blick über die Kameraden und die Lokalität schweifen, nichts Böses ahnend. Dann sah ich es: "Bild" hat Geburtstag. "Bild" ist heute 60 Jahre alt geworden. Jeder kriegt eine "Bild"-Zeitung kostenlos! - Jeder? Ja, jeder - nur ich nicht! Nicht eines von 41 Millionen Exemplaren! Der Hammer! Schon griff ich mir das Jubiläumsexemplar und blätterte durch:

Schlagzeilen der letzten 60 Jahre:
Wir sind Papst
Ingrid Bergen brachte ihren Geliebten um
Steinmeier spendete seiner Frau eine Niere
Otto musste heiraten - ein Baby! Otto Waalkes Kommentar exklusiv:
So hat "Bild" meine erste Ehe gestiftet und ich bereue nichts: Ein Spitzen-Sohn - dank "Bild"!

Draußen war es kühl geworden, nicht nur mir fröstelte. In Canow kamen wir dann im Apartment "Rose" zusammen, das dieses Mal unser Speisezimmer werden sollte. Die Küchenabteilung hatte eine Serbische Bohnensuppe "auf die Back geworfen", die so scharf war, dass sie allen die Betriebstemperatur zurückgab, wenn nicht sogar den Schweiß ausbrechen ließ. Ganz nebenbei hatte der geschickte Gerd noch heimlich restlichen Spargel von gestern eingerührt. So kam ich doch noch in den Genuss dessen, wenn auch nicht in der Edelvariante des gestrigen Menüs.

Das Abendprogramm wurde bestritten von dem Europameisterschaftsspiel Italien - England. Es war ein müder Sonntagabend - Kick, der ganz zu dem Preußischen Landregen vor der Tür passte.

Montag, 25. Juni 2024

Ich war schon früh hoch. Endlich mal duschen! Denn, gestern hatte Zietebein in einer wahren Reinigungsorgie das Etablissement über eine Stunde blockiert und danach hatte ich mich mit meinem Körperhygienestatus bereits abgefunden. Draußen auf der Terrasse traf ich auf Willy und gemeinsam beäugten wir Didi, der mit einem schmalen Handtuch bekleidet, den Weg vom Morgenbad im See zur Dusche nahm. Willys süffisanter Kommentar dazu war: "Jedes Mal, wenn ich d e n sehe, zeigt er mir die Arschbacken!"

Beim Frühstück zeigte sich, dass Gerd die Rühreiproduktion wieder aufgenommen hatte. Er ist ja hochversiert auf diesem Sektor. Diesmal hatte er die Reste des inzwischen schon zwei Tage alten Spargels einge- arbeitet, so kam ich also erneut in den Genuss, dieses vormals so frische Spitzenprodukt hiesiger Landwirtschaft zu kosten. Auch die Erdbeeren vom Samstagabend standen wieder auf dem Tisch, erfreuten sich dank ihres kümmerlichen Aussehens aber keiner großen Beliebtheit. Alternativ sollten sie in einer späteren Erdbeerbowle verarbeitet werden. So wurde zumindest behauptet, aber dem talentierten Gerd ist in der Beziehung Kombüsen - Optimierung schlicht alles zuzu- trauen.

Gegen 10 Uhr waren wir an der Useriner Mühle. Die Boote zu Wasser, los ging es. Der Wind fegte, leichter Regen von vorn. Eigentlich ein Wetter, bei dem man nicht den Hund vor die Tür schickt. Nach kurzer Fahrtstrecke in unangenehmer Welle erreichten wir den Großen Labussee. Der Wind kam nun von Steuerbord und nach einer Weile sogar von hinten, denn wir bogen nach Osten in das Havelstück ab, das diesen See mit dem Woblitzsee verbindet. Unterhalb von Klein Quassow gingen wir, als das Wetter Anzeichen von Besserung zeigte, an Land und fanden bald die dazugehörige Gastronomie. In dem nun prallen Sonnenschein auf der Terrasse diesen Sommertag, der aber nur hier, über uns und in der näheren Umgebung, stattfand. Um uns herum dagegen war der Himmel bedrohlich dunkel, wir sahen ferne Regenschauer niedergehen und hörten ein Gewitter donnern. Keine gute Aussicht für uns, denn auf dem Woblitzsee würden wir das Wetter voll von vorne haben. Der Südwestwind würde genug Wasserfläche haben, um uns die Wellen zu produzieren, auf die wir gerne verzichten könnten. So blieben wir erst einmal auf der sonnigen Terrasse sitzen und bestellten ein weiteres Bier.

Kaum an den Booten zurück, ging es schon los. Das Gewitter war ganz nah, der Regen prasselte. Gut, dass ich mir meinen Südwester von meinem Segelboot mitgenommen hatte. Jetzt konnte ich ihn gebrauchen.

Die Fahrt ging dann doch besser voran, als gedacht. Bäume gaben uns Schutz, bald hörte auch der Regen auf und vom Gewitter war nichts mehr zu sehen. Als Steuermann diesmal im Boot hatte ich darauf geachtet, dass wir zügig vorwärts kamen. So fuhren Lucky und ich als Erste in den Woblitzsee ein. Wir hielten uns ganz dicht an das Nordufer, eine flache Bucht gab uns Schutz. Als wir diese passiert hatten, musste entschieden werden, ob wir am Nordufer bleiben oder am Südufer weiterpaddeln sollten.

Von Süden her wird der See von einer stark hervorspringenden Huk fast in zwei Hälften geteilt. Meiner Ansicht nach war es sinnvoll, im Windschatten des Südufers bis zur Spitze dieser Huk zu paddeln, diese dann zu umrunden, was sicher ein hartes Stück Arbeit sein dürfte, und dann am Wind, jedoch nicht direkt gegen den Wind unter dem Ufer nach Süden zu fahren, wo nicht weit entfernt Wesenberg liegt.

So entschieden wir uns, den See in südlicher Richtung zu überqueren. Trotz des starken Windes und der unangenehm hohen Wellen klappte das ganz gut, da wir das Wetter von Steuerbord bekamen. Im Schutze der Huk fuhren wir ins Schilf, hielten uns an den Halmen dort fest und verschnauften. Dann ging es weiter. Als wir an der Spitze der Huk angelangt waren, bekam uns der Wind voll von vorn zu fassen. Düsenwirkung nennt der Segler dieses Phänomen, wenn der Wind an solchen Vorsprüngen stärker weht, als woanders. Dennoch, wir mussten um diese Spitze herum. Aber trotz aller Anstrengung kamen wir nur noch ganz langsam voran und bald gar nicht mehr. Erschöpft mussten wir inne halten und am Schilf festmachen. Beim Blick über den See sahen wir die anderen Boote am Nordufer des Sees. Zuerst waren sie noch entfernt, aber bald bemerkten wir, dass sie näher und näher kamen und nun schon an uns vorbei zogen. Wir machten erneut den Versuch, diese verdammte Huk zu bezwingen, aber es ging keinen Zentimeter mehr vorwärts. Kaum ging der Bug auch nur geringfügig aus dem Wind, wurde das Boot so stark herumgedrückt, dass ich den Steuermannsschlag nicht mehr ausführen konnte, sondern nur noch mit fliegendem Seitenwechsel des Paddels das Boot wieder auf Kurs bringen konnte. Wie ein Spielball drückte der Wind das Boot sogar nach Backbord, wo Lucky paddelte. Selbst das Festmachen am Schilf war kaum noch möglich, denn die Halme lösten sich aus dem Grund. Die Boote am Nordufer waren gut vorangekommen, in der Mitte des Sees fuhren Willy und Ulli. Ich glaubte, sie wollten nach uns Ausschau halten, aber sie standen zu weit entfernt, um Kontakt aufzunehmen.

Einen letzten Versuch, diese Huk zu nehmen, machten wir noch. Dann sahen wir es ein - es war zwecklos! Am Südufer war bei diesen Bedingungen an der Spitze dieser Huk nicht vorbei zu kommen! Also - zurück zum Nordufer!

Mit halbem Wind und ganz erheblicher Versetzung überquerten wir den See. Am Nordufer war es in der Tat deutlich ruhiger. Dicht unter dem Ufer, bei weniger Gegenwind und bei viel geringerem Wellengang zogen wir nun die Paddel durch und kamen gut voran. Bald waren wir gleichauf mit Ulli und Willy, die den Weg in der Mitte des Sees fortgesetzt hatten, und bald hatten wir sie hinter uns. Aber das war nur scheinbar, denn unser Weg am Nordufer war viel weiter, als der direkte Weg durch den See auf das am Südwestufer gelegene Wesenberg zu, wo unter dessen weithin sichtbaren Burg unser nächster Treffpunkt vereinbart war.

Der Wind ließ langsam nach, dennoch fuhren wir das Nordufer ganz aus, an einem Segelhafen vorbei und vorbei an der Kirche, die ihre Kirchturmspitze fast in die Abendsonne hielt. Nun sahen wir auch die kleinen Tonnen, die die Einfahrt zum Hafen von Wesenberg anzeigten. Als wir diese erreicht hatten, waren auch Willy und Ulli nicht mehr weit weg, und fast gleichzeitig liefen wir in den Stadthafen von Wesenberg ein. Wir machten die Boote da am Bollwerk fest. Dann gingen wir um Ufer entlang, unser Ziel war "der Russe". Wie der Name "der Russe" zustande gekommen war, ist mir entfallen, ist auch unerheblich. Es handelte sich jedoch nicht um eine Sowjet-Hinterlassenschaft, sondern um eine der hier häufig anzutreffenden rustikalen Imbiss-Stätten, wo mit minimalem Aufwand an Investition gutes Bier und heiße Wurst gereicht werden. Das war, was wir brauchten. Wir langten zu!

Als die Kräfte wieder da waren, sah ich mich um. Schön war es hier in Wesenberg. Der Wind war hier im Schatten der Burg kaum zu bemerken, die Sonne schien, das Gestade lud zum Bade. Aber uns war diesmal nicht danach, selbst Didi nicht, der üblicherweise solche Gelegenheiten nicht auslässt. Es war nämlich noch eine kleine Strecke zu absolvieren, denn unser Tagesziel war die Kanu-Mühle, an der Oberen Havel Wasserstraße gelegen. So bestiegen wir wieder die Boote, paddelten in schöner Kiellinie einen Bogen über Steuerbord und fuhren in die kanalähnliche Havel ein. Schon nach wenigen hundert Metern zügigen Paddelns erreichten wir die Einfahrt zur Kanustation, die wir ansteuerten. Wir waren am Ziel!

Abends in Canow war endlich Gerds großer Auftritt. Die Ausgaben für Fourage waren schon als zu hoch diskutiert worden, nun aber war jede Diskussion verstummt, als Gerd sein Meisterwerk zelebrierte. Nach der Vorsuppe, die dem gestrigen Hauptgang zum Verwechseln ähnlich sah, wurde von ihm persönlich jedem auf den Teller serviert: eine pikant gefüllte, gebackene Forelle! Auf den Punkt gegart - ein Augen- und ein Gaumenschmaus! Dazu gab es Wein und einen Hamburger Aquavit.

Beim Nachtisch besprachen Lucky und ich noch mal das Manöver des Nachmittags: Er sagte, er sei der Meinung gewesen, dass ich wohl nicht ausreichend das Paddel durchgezogen hätte; und ich sagte ihm, dass ich genau den umgekehrten Eindruck gehabt hatte. Aber dann einigten wir uns darauf, dass jeder alles gegeben hatte, aber dass dies bei den herrschenden Bedingungen eben nicht gereicht hatte. Wind und Wellen an dieser verdammt windigen Huk waren eben stärker gewesen. Nachdem jeder dem anderen noch einmal den vollen Einsatz der körperlichen Möglichkeiten versichert hatte, war dieser Punkt geklärt und darauf erhoben wir das Glas!

Ganz nebenbei erwähnte Lucky übrigens, dass er bereits im Frühjahr dieses Jahres seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte. "Donnerwetter", dachte ich, "danach sieht er gar nicht aus"! Und vor diesem Hintergrund musste ich seinen Einsatz an diesem Nachmittag noch höher einschätzen. Allein die Zahl "70" ließ mich ein wenig erschauern, droht sie mir in wenigen Jahren doch auch. Gut, dass ich nicht so oft in den Spiegel schaue, so erhalte ich mir bis jetzt noch die Vorstellung von "jung, dynamisch, aufstrebend"!

Anschließend holte Flori seine Gitarre heraus und intonierte einige Seemannslieder. Und so kam es wie damals auf der "Gorch Fock" - Mitteldeck, Steuerbord achteraus: Singen - bis der Abend mit einem zünftigen "Guten Abend, gute Nacht" endete.

Dienstag, 26. Juni 2024

Draußen war alles grau in grau. So versammelte sich die Corona wieder im Apartment "Rose" zum ersten Kaffee des Tages. Die Nacht war ruhig gewesen, doch dass auch gestern bei dem vortrefflichen Mahl wieder Spargel verarbeitet worden war, wurde erst heute beim Duft des Morgenurins "ruchbar" - und zwar ganz im Sinne des Wortes! Als ich noch darüber sinnierte, kamaus Willys Ecke der Spruch des Tages:

Kommt ein Mann zum Arzt....
Fragt der Arzt: Na, wie haben denn die Kraftpillen gewirkt, die ich Ihnen verordnet habe?
Sagt der Patient: Keine Ahnung, Herr Doktor, ich habe die Packung nicht auf gekriegt!

Zum Höhepunkt des Frühstücks reichten Gerd und Lucky an diesem Morgen bayerische Weißwürste, Salzbrezel und - wir staunten nicht schlecht! - Hefeweizenbier! Die Frage jedoch, wo in diesen bayerischen Spezialitäten die zweifellos noch vorhandenen Reste des Spargels versteckt sein könnten, blieb jedoch unbeantwortet.

Nichtsdestotrotz gab es heute eine Art Krankmeldung. Lucky war es, der heute eine Unpässlichkeit meldete: "Ich bin heute nicht so gut drauf, mir ist irgendwie schwindelig!" - Hatte er sich gestern kräftemäßig übernommen? Oder war der Rotwein gestern zu schwer gewesen? - Wie auch immer, für heute war ein kurzes Etmal eingeplant, mit Wind war nicht zu rechnen und so war Schonung in beider Hinsicht möglich! So blieb manche Flasche des gut gekühlten Hefeweizenbieres ungeöffnet auf dem Tisch zurück, was Gerd jedoch nicht allzu krumm nahm. "Das geht schon weg", sagte er.

Eigentlich hatte heute Willy keine Lust mehr, die Organisation für unseren Haufen zu übernehmen, ich sollte das heute mal machen. OK! Aber ganz ohne ihn ging es dann doch nicht:
Vielleicht lag es am frühmorgendlichen Bierkonsum, vielleicht waren wir auch mental noch nicht richtig hochgefahren, jedenfalls hatte wir doch Probleme, die Autos organisiert zum Transport bereit zu stellen. Die Aufgabe war eigentlich simpel: Auf der Hinfahrt zu unserem Abfahrtsort Wesenberg sollte ein Auto in dem am Weg gelegenen Zielort Wustrow stehen gelassen werden. Mit zwei weiteren Autos sollte dann die Fahrt nach Wesenberg zur Kanu-Mühle fortgesetzt werden. Eigentlich ganz einfach, für uns an diesem Morgen aber ein Riesenproblem!

So musste Willy, der im Umgang mit Lern- und Auffassungsbehinderungen gewiefte Sonderschulpädagoge, doch wieder eingreifen: Mit 3 großen Holzblöcken, die zufällig bereit lagen, versuchte er uns die Situation zu verdeutlichen und verteilte gezielt die Holzblöcke, die die Autos an den verschiedenen Orten darstellen sollten. Hatte sein Engagement Erfolg? Dreimal darf geraten werden! Antwort: Natürlich nicht! Da Carsten und ich von vorneherein die Aufgabe des Fahrdienstes übernommen hatten, sprachen wir uns üblicherweise ab - und alles klappte.

Jetzt musste aber ein dritter Wagen mit eingeplant werden, den Zietebein fahren sollte. Konnte das etwa auf Anhieb gut gehen? Jedenfalls, als ich in Wesenberg angekommen war, war Zietebein bereits verschütt gegangen. Ich fuhr zurück, traf den zweiten Wagen in Wustrow an, aber keiner hatte "Ziete" gesehen. Ich fuhr nun ganz nach Canow zurück, vielleicht war ja das Auto nicht angesprungen. Aber hier war er auch nicht, also machte ich mich erneut auf nach Wesenberg.

Unterwegs im Auto überlegte ich mir, wer wohl an diesem Chaos Schuld gewesen sein könnte. Na klar, da kam nur einer dafür in Frage: Spargel !!!

Einsprengsel des Webmasters:
Ein Witz von Spargel:
Kommt der alte Lord abends nach Hause und wird von seinem Diener James mit den Worten empfangen:
"Na, Du alter Sack, wieder den ganzen Nachmittag in der Stadt rumgesumpft?"
Antwortet der Lord: "Nein James. Ich habe mir ein Hörgerät gekauft!".

Nämlich, als Willy seine pädagogisch hochwertige Performance zeigte, hatte Spargel entsetzt aufgestöhnt: " Mein Gott, das ist ja Mengenlehre!". Ja - und spätestens bei diesem Wort klappt doch wirklich jeder die Ohren hoch und zu! Das ist doch seit langem bekannt und deshalb ist die Mengenlehre nach 25 Jahren freudlosen Bestands in jeder Schule sang- und klanglos versenkt worden. Hier jedoch hatte sie noch einmal ordentlich für Verwirrung gesorgt!!!

Um 12 Uhr hatte sich alles aufgeklärt, Zietebein war wieder aufgetaucht und die Boote konnten bestiegen werden. Noch war der Himmel grau, aber einige Auflockerungen zeigten sich bereits. Noch war etwas Wind in der Luft, aber er kam von der Seite und behinderte unsere zügige Fahrt nach Süden auf der Oberen Havel Wasserstraße nicht.

Schon bald nach Passieren der Wesenberger Schleuse bogen wir über Steuerbord nach Westen in die Schwanhavel ein. Wieder waren wir in dem schmalen, flachen und wildromantischen Wasserlauf, den ich früher bereits recht treffend als Quellfluss des Orinoko bezeichnet habe. Wieder fuhren wir - windgeschützt! - durch hohe Wiesen, durch Schilfgürtel und durch Wald und Feld. Hohe Bäume schützten uns vor dem aufkommendem Regen, abgekippte Büsche zwangen uns zu gewagten Manövern und artistischen Verrenkungen in unseren Booten. Es war wie immer, und eine Fahrt durch die Schwanhavel ist immer ein kanusportlicher Höhepunkt!

Und bei einer Pause gab Ulli eine Probe seines Könnens und visualisierte das volkstümliche und doch so hintergründige Thema "Ein Männlein steht im Walde". Es war ihm wohl ein dringendes Bedürfnis gewesen, uns mit dieser gelungenen Stehgreif-Pantomime zu erfreuen - und der Applaus aller war ihm sicher!

Bald danach bekamen wir ein ganz besonderes Schauspiel zu sehen. Eine Krähegriff einen Milan an, der sich erkennbar zu nahe an das Krähennest gewagt hatte. Mit Todesverachtung stieß die Krähe auf den viel größeren Milan herab, der jedes Mal mit einem einzigen Flügelschlag den Angreifer elegant ausmanövrierte. Eine ganze Weile dauerte dieser Luftkampf bis der Milan, des Spiels überdrüssig, endlich abdrehte.

Als wir den Wald verließen, war auch der Pälitzsee nicht mehr weit. Dieses Gewässer ist eines der klarsten und saubersten seiner Art in diesem Gebiet und natürlich auch eine Quelle für die Havel, deren Wasser er über die Schwanhavel abgibt. Der breite Schilfgürtel blieb zurück, wir waren auf dem See, von dessen Wasserqualität wir uns gleich überzeugen konnten.

Das Wetter hatte aufgeklart, sogar die Sonne ließ sich sehen. Das war der Moment, wo alle Boote mal zusammenfuhren und Bord an Bord eine Rast gemacht wurde, bevor es weiter ging. Im glasklaren Wasser des Sees wurden die Paddel durchgezogen, kein Wind hinderte uns, so macht paddeln Spaß! Unser 3-er Kanadier lief auf diesem Südkurs wie von der Schur gezogen, auch wenn Lucky seinen Schwindel noch nicht ganz überwunden hatte.

Steuerbord voraus am Westufer des Sees zeigte sich eine Landnase mit hohem Wald, dessen Bäume bis an das Wasser heran standen. Tote, halb im See untergegangene Stämme boten uns eine gute Anlegemöglichkeit für eine weitere kurze Rast. So legten wir an und bald kamen Willy und Ulli längsseits. Bevor es weitergehen sollte, versuchte Lucky seine Kleidung zu ordnen, gebückt im Boot stehend. War es nun der Schwindel, oder hatte er nur die Balance verloren, er kippte von rechts nach links und wieder zurück - und beide Boote mit ihm. Alles kam in Bewegung, unser Boot schaukelte immer bedrohlicher und schien ganz umkippen zu wollen, das Nachbarboot mit sich reißend. Im letzten Moment sprang ich aus dem Boot und konnte, nun im oberschenkeltiefen Wasser stehend, mit festem Griff die Kenterung verhindern. Das war knapp.

Nach einem weiteren Kilometer am Waldrand entlang zeigten sich voraus die ersten Häuser auf der Anhöhe, und die Kirchturmturmspitze wies uns den Weg. Wir querten den immer noch spiegelglatten See und steuerten eine kleine Bucht an, an deren Ende uns eine hölzerne Anlegebrücke erwartete. Wir waren in Wustrow!

Mit dem letzten Schwung hatte ich den Bug des Bootes längs zum Steg auf den Landgrund gefahren, ich konnte also bequem, ohne meine inzwischen getrockneten Füße erneut zu befeuchten, an Land klettern. Bei Lucky ging das heute nicht so einfach. Er versuchte aufzustehen, um in weitem Spreizschritt auf die Brücke zu gelangen. Das klappte aber gar nicht! Wieder kippte er nach rechts, nach links und wieder zurück und dann landete er in hohem Bogen über die Backbordseite im Wasser! Es sollte also doch so sein! Vor wenigen Minuten hatte ich ihn noch davor bewahrt, jetzt aber lag er bis zum Hals im kühlen Nass!

Als die Boote zur Nacht gelagert waren, zog die Paddeltruppe der Crew IV/ 66 geschlossen weiter in die Kneipe des Ortes, genannt "bei Paksi". Hier, in dieser von uns seit Jahren frequentierten Lokalität wurden wir von Guido, dem Wirt, mit großem Hallo empfangen und mit dem Nötigsten versorgt: Mit Bier und mit dem unübertroffenen, hochalkoholischen Kult-Getränk namens Kalmüser, den uns Lucky, vom Schreck der Kenterung wohl noch ein wenig verwirrt, spontan spendierte.

In Canow gab es an diesem Abend Kaltverpflegung. Nach den kulinarischen Höhenflügen der letzten Tage war es mal ganz angenehm, "Basic food" zu nehmen. Getränke zum Nachspülen waren jedenfalls noch ausreichend vorhanden, von denen der eine oder andere auch nachhaltig Gebrauch macht. Für mich persönlich endete dieser sehr schöne Tag mit einem Abendspaziergang mit Carsten, als wir - über Gott und die Welt diskutierend - den geographisch interessant an zwei Seen und einem Fleet gelegenen Ort Canow nach allen Seiten durchstreiften.

Mittwoch, 27. Juni 2024

Wieder verwöhnte uns Gerd, unser hochgelobter Chef-de-cuisine, mit Rührei ganz spezieller Komposition. Natürlich war auch wieder Spargel dabei, von dem immer noch etwas im Fundus der Kombüse vorhanden zu sein schien. Wenig Hunger dagegen hatte an diesem Morgen Ulli. Ganz zerknittert und mit gelblich verfärbtem Gesicht saß er lustlos an der Back und erklärte seine Indisposition. Mir war die spezielle Symptomatik seiner Gesichtsfarbe gleich aufgefallen, seit ich mir damals auf der "Gorch Fock" eine Gelbsucht eingefangen hatte. Klar, die Leber wächst mit ihren Aufgaben, aber wenn sich nach vier Tagen ausgelassenen Feierns die Leberwerte anschicken, die eigentlich "nach oben offene Richter-Skala" himmelwärts zu verlassen, ist Schonung angesagt. Dazu riet ich ihm und das beherzigte er auch. Dennoch - heute war Ulli erkennbar "not in the condition"!

Willy hatte sich nun aus der Organisation "ausgeklinkt", die erneut wieder mir oblag. So führte ich mal etwas ganz Neues ein, worauf bisher noch keiner gekommen war: In jedem Boot sollte ein Handy bereit gehalten werden!!! Diese fast unglaubliche Novität an moderner Fernmeldetechnik sollte endlich auch bei uns Einzug halten. So war die Besatzung eines jeden Bootes angehalten, die Handy-Nummer anzugeben - in der vagen Hoffnung auf eine funktionierende Führung dieses Haufens.

Gestern hatten wir noch die Boote schon über die schmale Landscheide zum Wasserstützpunkt Wustrow übergetragen, so konnten wir jetzt zügig starten. Boot für Boot wurde in den schmalen, dicht zugewachsenen Graben geschoben und bemannt. Draußen auf dem See, zwischen weiß blühenden Seerosen und gelb blühenden Teichrosen, hier auch Mummeln genannt, holte ich noch einmal die Boote unseres Geschwaders zusammen und mahnte eine gewisse Geschlossenheit im Verband an. Dann ging es los.

Schon bald zeigte sich, dass meine Anmahnung reichlich vergebens war. Didi und Carsten stürmten los, in einigem Abstand folgten Gerd und Flori, sowie Zietebein und Spargel. Wir, Lucky, dessen Schwindel fast ganz weg war, und ich, blieben zurück - ganz in der Nähe von Willy und Olli, der seine "condition" noch nicht wiedergefunden hatte.

Das Wetter wurde richtig schön. Wir durchfuhren den waldumrandeten Klenzsee, unterquerten eine schmale Brücke und paddelten in den Grobenowsee ein. Als zur Rechten das Herrenhaus Seewalde, gelb gestrichen und idyllisch von den Tannen des Drosedower Forstes umrahmt, in Sicht kam, machten wir eine Pause, in der ich versuchte, die vorausgeeilten Boote über Handy zu erreichen. Leider vergebens, denn entweder war das Handy tief verstaut und deshalb nicht zu hören oder unklar, jedenfalls ... ich konnte zu Didi und Carsten keinen Kontakt herstellen. Immerhin war ich in der Lage, mit den restlichen Booten einen Treffpunkt am Nordende der Dollbek zu vereinbaren. Immerhin! Für Carsten und Didi fiel mir nur der zu dieser Situation ein wenig abgewandelte Spruch eines großen sozialistischen Staatsmannes aus meiner saarländischen Heimat ein:

Didis Boot und Carstens Lauf
halten weder Ochs noch Esel auf!

Nach der Rast an angegebener Stelle steuerten wir ein in die schmale, verwunschen erscheinende Dollbek. Hohe Bäume, die ihre Schatten auf das Wasser warfen, Seerosen, Mummeln und Wildwuchs zu beiden Seite erfreuten das Auge, die Laute der Vögel erfüllten die Luft und das glatte Wasser der Dollbek ließ die Boote wie auf Schienen vorwärts gleiten.Viel zu schade, dieses Fleckchen mit dem Ambiente eines tropischen Regenwaldes so schnell zu verlassen. Ich hatte noch die Erinnerung an eine zugängliche Stelle am dicht bewaldeten Westsufer, die steuerten wir an, und hier trafen auch auf Carsten und Didi.

Wir standen unter den dunklen Bäumen und vertraten uns die Beine, als der Regen wieder einsetzte. Der Aufenthalt hier würde also länger dauern, zumal die noch vor uns liegende Strecke nicht mehr groß war. So bat mich Gerd um Dispens, er wolle noch im Wald Pilze für das morgige Rührei sammeln. Ja, so ist er, der Gerd! Immer im Dienst, immer unterwegs, die kulinarische Versorgung der Truppe zu optimieren!

Der Regen prasselte, er konnte uns aber unter dem dichten, dunklen Blätterdach nichts anhaben. So standen wir da, im Small Talk vertieft, und starrten auf die Dollbek, die nun fast wie eine helle Lichtung erschien.

Aus der Regenwand, von Süden herankommend, tauchte plötzlich ein farbiger Punkt auf, der sich bald als Paddelboot zu erkennen gab. Zwei junge Damen waren einsam unterwegs. Wir winkten ihnen zu und forderten sie auf, zu uns zu kommen, um vor dem Regen sicher zu sein. Nach einem kurzen, prüfenden Blick auf unsere verwegenen Gestalten, den wir offenbar bravourös bestanden, kamen sie heran. Wir halfen ihnen aus dem Boot und begannen eine zwanglose Unterhaltung mit diesen beiden jungen, hübschen, gut gebauten Wesen weiblichen Geschlechts aus der Lutherstadt Wittenberg, die ihr Studium für wenige Tage für diese einsame Paddeltour im Regen unterbrochen hatten. Wir gaben ihnen Ratschläge, denn sie waren zum ersten Mal im Paddelboot unterwegs und hatten kaum Ahnung. Wir plauderten über dieses und jenes und hätten noch lange weiter plaudern können. Jedoch, der Regen ließ unvermittelt nach, und die Damen hatten noch einen langen Weg vor sich. Mit besten Wünschen unsererseits versorgt und mit vielen neuen Erkenntnissen über Leib und Leben bereichert, paddelten sie wieder los.

Eigentlich hätten wir jetzt auch starten können. Aber Gerd fehlte! Er fehlte schon die ganze Zeit und ich, diesmal als "Verantwortlicher", wurde langsam unruhig. Einmal hatte ich schon den Nahbereich unseres Lagers durchstreift und nach ihm gerufen. Aber erfolglos! Keine Antwort weit und breit. Da wird doch wohl nichts passiert sein? Das Handy, das nun hier mal sinnvoll zum Einsatz hätte kommen können, streikte. Kein Netz! Na super!!!

Am Landeplatz zurück, entließ ich schon mal Didi und Carsten, die ohnehin kaum noch zu halten waren, und wenig später fuhren auch Zietebein und Spargel, sowie Willy und Ulli los. Nur Flori blieb an den beiden Booten, die jetzt noch da waren, zurück, als ich mich mit Lucky aufmachte, Gerd zu suchen.

Da muss doch etwas passiert sein! Gerd ist doch sonst sehr zuverlässig, das passt doch so gar nicht zu ihm! Auf der Suche nach den Pilzen seines Lebens muss er sich verlaufen haben - oder liegt er verletzt und vielleicht bewegungsunfähig danieder hier in der Wildnis dieses fast undurchdringlichen Waldgebietes? Verdammt, das Handy zeigte immer noch kein Netz!

Laut rufend klärte ich den nördlichen Sektor auf, während Lucky sich den südlichen vornahm. Auch ich fing schon an, in diesem Dickicht eine Spur zu legen, um letztlich nicht auch noch die Orientierung zu verlieren. Systematisch knickte ich Zweige ab und legte Äste zurecht, die mir den Weg zurück zeigen sollten. Meine Rufe blieben jedoch weiter ohne Antwort.

Dann hörte ich etwas! Es kam von weit entfernt aus Luckys Sektor. Hatte er Gerd gefunden? Die Laute, die ich vernahm, waren nicht zu identifizieren, doch ich beschloss nun, in dieser Richtung auf Rufweite zu gehen. Dann war es klar - Gerd war gefunden worden. Na, Gott sei Dank! Nicht auszudenken, wenn beim morgigen Frühstück auf Gerds Rühreikenntnisse hätte verzichtet werden müssen! So gesehen waren wir knapp der Katastrophe entgangen.

In der Tat, Gerd hatte sich in diesem ausgedehnten, düsteren und unübersichtlichen Waldstück verlaufen. Irgendwo war er ans Wasser gekommen und war dann systematisch am Ufer entlang gelaufen - und so hätte er noch lange laufen können, bis er in die Nähe unseres Landeplatzes gekommen wäre. Aber, wir hatten ihn wieder, und, als wir jenseits des nächsten Sees den Fischer-Imbiss von Canow erreicht hatten, hielt er zu seiner Entlastung eine kurze Rede und übernahm die Bierrechnung.

Gut gestärkt und bei bester Laune nahmen wir das letzte Stück des Weges in Angriff. Wir verließen diesen gastlichen Ort, paddelten gleich nach links in den Kanal, passierten die Schleuse und waren auf dem Canower See. Backbord voraus um die Huk herum, dann sahen wir schon das kleine Fleet im Schilf, in das wir einfuhren, um an dessen Ende die Boote an Land zu ziehen. Wir waren zurück auf dem Grundstück der "Albertinenlust".

Es war noch früh am Tag, endlich mal ein Bad im See, herrlich! Und endlich mal relaxen auf der weiten, sonnenbeschienenen Terrasse, um den Blick erholsam schweifen zu lassen über Seen und Wälder.

Die weitere freie Zeit des Nachmittags nutzte ich, um "en voiture" die nähere Umgebung von Canow zu erkunden. Bei meinen Mannschafts-Transportfahrten war ich so oft an dem Schild "Schloss Drosedow 6 km" vorbei gekommen, das dabei mehr und mehr meine Neugier geweckt hatte. Ich folgte nun diesem Schild, durchquerte einen dichten Kiefernwald, dessen sanft hügeliger Boden kniehoch von einer Art Schleierkraut bewachsen war. Dieser weiße, flauschige, durch die Unebenheiten des Untergrunds fast wie Meereswellen anmutende Belag gab diesem Teil der "Drosedower Tannen" ein ganz eigenartiges, beinahe märchenhaftes Aussehen. Bei der Weiterfahrt kam ich durch das Gut Seewalde, dessen hochherrschaftliches Haupthaus von uns bereits am Vormittag vom Kanu aus bewundert worden war. Am Ende meines Erkundungstrips erreichte ich nach Durchquerung einer weiten, offenen Wiesenfläche, das versteckt gelegene, von altem Baumbestand umrahmte Schloss Drosedow.

Dieses, im Jahre 1904 für die damalige High Society als Jagdschloss im Stil seiner Zeit errichtete Anwesen war einst von dem damals hochberühmten Gynäkologen Dührrsen erbaut worden, bevor es in Adelshand überging. Nach verschiedenen belanglosen Nutzungen in der Zeit der DDR wird es jetzt als 5 Sterne-Hotel für höhere Ansprüche einer bestsituierten Klientel geführt. Für unsere Paddeltruppe würde es deshalb wohl eher weniger in Frage kommen.

Zum Abendessen in Canow wurde - allerdings gemessen an u n s e r e n Ansprüchen - ein weiteres Mal Erlesenes aufgetischt: Schweinelendchen in Käse mit raffiniertem Salat! Dazu wurde ausgesuchter Wein verschiedener Discounter und regionaltypisches Bier vom Getränkemarkt gereicht. So kamen alle Kenner und Liebhaber auf ihre Kosten!

Das Essen, von Gerd und Lucky mit Kenntnis und Herzblut zubereitet, mundete in der Tat hervorragend, auch wenn - vorsichtig kaschiert - wieder Spargel mit von der Partie war. Dennoch, es schmeckte fantastisch - selbst Ulli, der zu alter Kraft und Farbe zurück gefunden hatte, aß mit gesegnetem Appetit.

Donnerstag, 28. Juni 2024

Logistisch war es heute einfach. Zwei Wagen sollten am Tagesziel Priepert abgestellt werden, ein dritter Wagen sollte die Fahrer wieder nach Canow zurück bringen, damit in voller Mannschaftsstärke losgepaddelt werden konnte. Willy hatte mir einen Tipp gegeben, wo die Boote zur Nacht gelagert werden sollten, ich sollte dann alles weitere arrangieren. So fuhren Zietebein und ich los nach Priepert, arrangierten alles Notwendige und warteten nun darauf, von Lucky und Willy, die inzwischen noch Einkäufe in Wesenberg erledigen sollten, abgeholt und nach Canow zurückgebracht zu werden.

Diesmal hatte ich mir a l l e Handynummern aufgeschrieben und jeden verdonnert, sein Handy betriebsbereit am Mann zu führen. Mit Ignaz fuhr ich zum Hafen von Priepert, hatte schon längst alles klar gemacht, und seitdem warteten wir immer noch auf die Abholung. Ich griff zum Handy und rief Willy an, keine Reaktion. Dann rief ich Lucky an, ebenfalls kein Lebenszeichen. So war die Fernmeldeführung nicht geplant! Da alle Versuche, Verbindung aufzunehmen, scheiterten, rief ich nun in Canow an und hatte gleich Carsten am Telefon - dort wartete man bereits ungeduldig auf das Fortschreiten der Dinge, aber von Willy und Lucky war nichts bekannt.

Das fand ich dann doch schon sehr merkwürdig! Eine Unregelmäßigkeit dieser Art konnte ich weder Willy noch Lucky zutrauen - oder lag der Fehler bei mir? Hatte ich irgendetwas überhört? Aber warum bekam ich niemanden an die Strippe? Ich konnte mir wirklich keinen Reim darauf machen.

Um mit Sicherheit eine Verfehlung im Treffpunkt zu vermeiden, verlegten Zietebein und ich die Fahrzeuge an die Brücke vor Priepert, die den gleichnamigen Kanal überspannt, und gingen dort in Stellung. Hier muss man passieren auf dem Weg nach Priepert, Verfehlung ausgeschlossen. Doch Zietebein und ich warteten und warteten. Nun ist es ja durchaus angenehm mit dem "Crewkameraden Zahnarzt" mal kollegial zu fachsimpeln, aber langsam wurde mir die Dauer der Warterei unheimlich. Ich beließ Zietebein auf der Brücke, sprang in mein Auto und fuhr zurück nach Westen, um wenigstens den Straßenabschnitt bis Wustrow aufzuklären. Falls auf diesem Teilstück etwas passiert sein sollte, würde ich das bemerken und könnte Hilfestellung geben. Nachdem ich bereits Strasen hinter mich gelassen hatte, kam mir ein Wagen entgegen, den ich als Luckys Auto identifizieren konnte. Ich trat in die Bremsen, der andere Wagen hielt auch. Am Steuer saß Willy und ich rief ihm zu: "Was ist los, wo bleibt Ihr so lange?". Dann erzählte Willy: " Lucky ist im Krankenhaus in Neustrelitz! Kurz vor Wesenberg ist er im Auto zusammengebrochen. Ich bin dann weitergefahren bis zum Einkaufszentrum und habe dort den Rettungswagen alarmiert. Da ich Luckys Handy nicht bedienen konnte, ging das nur über den Festnetzanschluss des Kaufhauses. Ich musste noch eine ganze Weile warten, bis endlich der Rettungswagen erschien und Lucky mitnahm. Danach bin ich gleich Richtung Priepert losgefahren!"

Da war ich informiert. Mein Gott, Lucky - hatte er sich doch überanstrengt?

Mit beiden Autos fuhren wir nach Priepert, ich informierte Zietebein und nachdem wir die Fahrzeuge erneut am Hafen abgestellt hatten, stiegen wir bei Willy ein, um gemeinsam nach Canow zurück zu fahren. Von unterwegs informierte ich die wartenden Kameraden - die Nachricht schlug ein wie eine Bombe!

Von Canow rief ich im Krankenhaus an. Man sagte mir: Der Kreislauf des Patienten sei wieder stabil, noch könne man nichts sagen, ich solle um 12 Uhr wieder anrufen. Ich besprach mich mit den Crewkameraden, wie es nun weitergehen solle. Die heutige Paddelfahrt sollte und musste durchgeführt werden, denn die Boote sollten morgen in Ahrensberg abgegeben werden. Aber vor 12 Uhr konnte ich nicht sagen, ob ich mitpaddeln könne oder doch schon nach Neustrelitz fahren müsse.

So lange wollte aber nicht jeder warten. Bevor ich mich versah, waren Carsten und Didi bereits losgepaddelt und hatten - in vorauseilender Entscheidungsfindung - unseren - das heißt jetzt: meinen - 3-er Kanadier im Schlepp. Auch Willy und Ulli waren schon weg. Na super, hatte da niemand daran gedacht, was nun aus mir werden sollte? Sollte nämlich ein Besuch in Neustrelitz erst am Abend stattfinden können, würde ich den ganzen Tag hier herumhängen müssen. Das darf doch wohl nicht wahr sein!

Ich griff zum Handy - und zum ersten Male überhaupt funktionierte die Fernmelde- organisation unserer Truppe. Carsten war dran und ich sagte ihm, er solle mein Boot doch b i t t e zurück bringen und b i t t e lieber einen "2-er" schleppen. Nach einer Weile kam auch ein Boot in Sicht, aber es waren Ulli und Willy, die allerdings ebenfalls ein 3er Kanadier fuhren. Man hatte sich also fernab besprochen und war dort übereingekommen, dass ich in diesem 3er- Kanadier mitfahren solle, wenn ein Besuch im Krankenhaus im Moment nicht stattfinden könne. Das Boot noch mal zurück schleppen, wäre da nicht so sinnvoll gewesen. O.K.! - mitgedacht!

Spargel und Zietebein waren jetzt auch auf dem Wasser, Ulli und Willy noch nicht wieder da, Gerd holte noch Grillfleisch für den Abend, so stand ich erstmals mit Flori zusammen. Ich erzählte ihm von dem Chaos, das zur Zeit unterwegs war, weil niemand warten wollte, bis ich Nachricht vom Krankenhaus erhalten haben würde. Das sagte er: "Was erwartest Du, das sind doch alles "Alpha-Tiere"! Ich wundere mich sowieso, dass das alles überhaupt irgendwie klappt!" - Peng! Da war es, das Unwort des Jahres in der Crew IV/ 66 im Allgemeinen und bei dem Paddelkommando im Besonderen! "Alpha- Tiere", das muss man sich erst einmal ganz, ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen!

Willy und Ulli waren mit ihrem 3-er Kanadier wieder am Steg. Noch hieß es warten, denn ich war noch eine weitere Viertelstunde vertröstet worden. Wir saßen auf dem Anleger herum in der jetzt brennenden Mittagssonne und diskutierten den Fall "Lucky". Endlich war es soweit und ich rief wieder im Krankenhaus an. Ich bekam den behandelnden Arzt an die Strippe, der mir sagte, dass es dem Patienten wieder einigermaßen gut gehe, Sorgen im Moment fehl am Platze seien, aber dass eine endgültige Diagnose noch nicht gestellt werden könne, noch bestehe der Verdacht eines Herzinfarktes. Der Patient müsse zur Abklärung bis zum Nachmittag des nächsten Tages im Krankenhaus verbleiben, könne aber heute Abend Besuch empfangen.

Alles klar! Ich klärte Ulli und Willy auf und nun hätte es losgehen können. Aber es war inzwischen aufgefallen, dass für mich kein Paddel an Bord war, soweit war dann doch nicht mitgedacht worden. Aber, diesmal doch kein Problem, denn vorsichtshalber hatte ich von meinem Segelboot ein Stechpaddel mitgebracht, das bisher in meinem Zimmer unbeachtet in der Ecke stand. Ich holte es schnell, dann legten wir ab und strebten den anderen Booten hinterher.

Der Tag war heiß, kein Windhauch kühlte uns, aber das Boot lief super. Vorn saß Ulli und zog das Paddel durch, dahinter saß ich und zog mein Holzpaddel durch, wenn auch auf Grund der größeren Breite der Bootsmitte weiter ausholend, dass mir bald diverse Halsmuskel schmerzten, und achtern paddelte Willy, der sich - und da bemerkte ich dessen langjährige Erfahrung - nahtlos meinem Schlagrhythmus anpasste. Gut ausbalanciert zog das Boot seine Bahn durch das glatte Wasser.

Trotz mehrerer Pausen waren wir den anderen Booten näher gekommen und kurz vor Strasen hatten wir den Anschluss gefunden. Hier, am Gasthof zum Löwen kurz vor der Schleuse, nahmen wir die Gelegenheit wahr zu einer Rast in großer Runde. Alle saßen bei Bier oder Kaffee, als ich erneut in Neustrelitz anrief. Ich hatte Lucky "am Rohr", der sich sichtlich freute, von uns zu hören, und der mir dann gleich mal eine ellenlange Liste an Utensilien diktierte, die ich ihm doch bitte heute Abend noch mitbringen solle. Neben dem Schlafanzug, der wichtig war, war es vor allem sein Tablett-PC, der ihm offensichtlich noch viel wichtiger war. So gesehen, schien es ihm doch schon wieder ganz gut zu gehen.

Die letzte Teilstrecke nach Priepert war nicht mehr lang und wurde bei bestem Wetter absolviert. Wir fuhren in den Hafen ein, legten natürlich an der falschen Stelle an. Aber, kein Problem, auch hier konnten wir Boote und Paddel zur Nacht lagern, wenn auch gegen einen Obulus von 25 Euro. Was soll´s, dachte ich, man gönnt sich ja sonst nichts!

Das Hafenbistro hatte eine kleine sonnenschirmgeschützte Terrasse, die uns magisch anzog. Hier noch einmal im Schatten ein Kaltgetränk zu nehmen, war schön und medizinisch sinnvoll zugleich. Und: Sinnvolles wird bei uns immer sofort umgesetzt!

In Canow wurde, der Wetterlage angepasst, der Grill entfacht. Aber leider musste dieser Programmteil nun ohne mich stattfinden - und auch ohne Zietebein, der sich bereitfand, mich nach Neustrelitz zu begleiten. Die Fahrt ging über die bekannte Strecke, über Wustrow nach Wesenberg und dann rechts ab. Leider konnten wir die genaue Adresse des nagelneuen Krankenhauses nirgends in Erfahrung bringen, selbst der Navi führte uns immer wieder zu dem alten, das längst geschlossen war. Aber dann fanden wir es doch und trafen einen recht vergnügten Lucky an. Er hing zwar noch an vielen Strippen und seine Herzfrequenz durften wir auf dem Monitor daneben bewundern.

Nach Übergabe der georderten Utensilien und einer viertel Stunde des Plauderns und Frotzelns, mussten wir dem Lucky unter Aussprechung bester Wünsche für heute Lebewohl sagen. Denn zum einen wurde gerade am Nachbarbett die Bettpfanne gereicht, deren Erfolg wir nicht unbedingt abwarten wollten, und zum anderen sollte heute Abend, direkt nach dem Grillen, in großer Runde das Europameisterschaftsspiel Deutschland - Italien verfolgt werden. Eine nationale Aufgabe, der wir uns pünktlich stellen wollten.

In Canow tobte das Leben heute auf der Terrasse, wie es eigentlich für alle Tage geplant war. Doch so verschwitzt wollte ich mich Ullis leckerem Grillgut dann doch nicht hingeben. Ich griff mir ein Handtuch und die Badehose, lief durch den mit Obstbäumen bestandenen Garten hinunter zum Anleger und sprang in den See.

Was für eine Wohltat an diesem so heißen Tag. Ich schwamm einige Runden, das Wasser war nicht zu kalt, aber doch kühl genug zur Erfrischung von Geist und Körper - und nebenbei zur Reinigung dessen. Auf dem Steg ließ ich mich danach von der Abendsonne trocknen.

Der Abend ist schnell erzählt. Die letzten Stückchen gegrillten Fleischs hatte man mir aufgehoben und ich genoss sie mit gut gekühltem Bier. Das mit Spannung erwartete Fußballspiel jedoch verlief stimmungstötend. Deutschland kassierte ganz früh ein Gegentor und dann weiß man ja, wie Italien danach spielt. Es war einfach nicht zum Hinsehen und noch vor Ende des Spiels ging ich zu Bett.

Am nächsten Morgen stand es in der "Bild": Deutschland hatte 2:1 verloren, war ausgeschieden und Jogi Löw rang um die Fassung. Die Europameisterschaft war für uns gestorben! Aus und vorbei, die Europameisterei!

Freitag, 29. Juni 2024

Der Zustand von Lucky schien weiterhin stabil zu sein. Der morgendliche Anruf im Neustrelitzer Krankenhaus ergab, dass wir ihn am späten Nachmittag wieder abholen könnten. O.K. - Wir werden das einplanen!

Früh waren wir in Priepert, und früh waren wir zu Wasser. Mein Platz war heute im 3-er Kanadier mit Gerd und Flori, allerdings mit dem jetzt überzähligen Boot im Schlepp, das Lucky und ich gefahren hatten. Während die anderen bereits am Nordende von Priepert die erste Pause einlegten, fuhren wir stramm weiter, um mit unserer etwas langsameren Geschwindigkeit das Geschwader nicht aufzuhalten. Es war die richtige Entscheidung, denn der warme Morgen unter bedecktem Himmel war wunderbar, das Wasser war spiegelglatt, ein Adler kreiste hoch oben in den Wolken und sogar ein schwacher, erfrischender Rückenwind schob uns an.

So passierten wir recht flott den langgestreckten Priepertsee, durchfuhren den westlichen Teil des Wangnitzsees, bevor wir wieder in die kanalähnliche Obere Havel Wasserstraße einbogen. Inzwischen hatte Regen eingesetzt, der immer stärker wurde. Schutz suchend steuerten wir das linke Ufer an und paddelten fortan vorsichtig unter den überhängenden Bäumen hindurch. Dann, in einer Lücke der Baumreihe sahen wir ihn ..... einen Adler! Einen großen, mächtigen, braun-grauen Seeadler! .... Er saß auf einem großen Stein, direkt am Ufer. Für Sekunden fixierte er uns, Auge in Auge. Dann, als sei er unserer Ansicht überdrüssig, breitete er seine weiten Schwingen aus und flog gemächlich, dicht über dem Wasser vor unserem Boot davon. Liebend gerne hätte ich diesen König der Lüfte auf die Elektronik gebannt. Aber bis d i e sich bequemt hatte, bereit zu sein, war alles längst zu spät. Nur Gerd gelang es noch, diesem Riesenvogel im Tiefflug hinterher zu fotografieren.

Der Regen steigerte sich zum Wolkenbruch. Das zwang uns zu weiteren Pausen unter dem dichten Laub überhängender Äste. So kamen die anderen Boote heran und manche zogen an uns vorbei. Wir passierten die berühmte Ahrensberger Hausbrücke, fuhren in den Drewensee ein und machten gleich vorne linkerhand fest. Hier, beim Fischer von Ahrensberg, schien die Sonne wieder und das allein schon nötigte uns zu einem kleinen Räucherfischimbiss - natürlich wohltuend heruntergespült mit dem landestypischen, gut mundenden Lübzer Bier.

Es war noch früh am Tag, die Sonne schien immer noch so, als hätte sie nie etwas anderes gemacht, und auf den wenigen Metern bis nach Ahrensberg gönnte ich mir Luxus pur: Ich saß nun allein im Boot und ließ mich von Ulli und Willy schleppen. Ich legte mich lang und ließ alle Viere über Bord hängen. Was für ein schöner, entspannender Abschluss!

Der Weg führte unser Geschwader durch den See in östlicher Richtung am Herrenhaus von Ahrensberg vorbei, das jenseits vieler Seerosen auf einem kleinen Hügel, umgeben vom Grün der üppigen Vegetation, fast schon ein wenig majestätisch wirkte. Dann bogen wir wieder in die schmale, von Eschen überwachsene Alte Havel ein. Es war noch Zeit genug, also paddelten wir, von Enten und Schwänen eskortiert, bis zum Endes dieses toten Armes weiter und machten fest, denn die sonnenschirmbewehrte Terrasse eines kleinen Gasthauses oberhalb lockte uns an mit Eis und kühlen Getränken. Wir genossen diesen Augenblick und wenig später auch die auf dem Rasen verstreut aufgestellten Liegestühle, wo wir uns eine Schonhaltung gönnten, wie ich sie zuvor schon auf dem Boot genossen hatte. Die stand uns nämlich auch zu, denn der wassersportliche Teil der Paddelfahrt des Jahres 2012 war hier in der "Alten Havel" nach über 70 abwechslungsreichen Kilometern zu Ende.

Die Abgabe der Boote bei Oma Edeltraut war eigentlich wie immer: Nach Reinigung und Transport aufs Grundstück wurden sie fein säuberlich abgelegt und dann wurde nahtlos zur höchst herzlichen Abschiedszeremonie übergegangen: Alle saßen gemütlich am Tisch auf dem Hof, der Kasten Bier war freigegeben und erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. Doch heute passierte noch etwas Besonderes: Oma Edeltraut, die rüstige Endsiebzigerin, die in langen Jahren kaum aus ihrem Dorf herausgekommen war, wurde von Willy zu unserem Abschiedsabend bei Paksi nach Wustrow eingeladen. Gespannt erwarteten alle ihre Antwort. Dann, nach einem Moment irritierten Zögerns sagte sie, leicht geniert, zu.

Allzu lange blieb ich nicht an diesem feucht-fröhlichen Ort auf dem Hof bei Oma Edeltraut. Ich bestieg mein Auto, nahm Carsten an Bord und fuhr los über eine Straße 6. Ordnung durch Felder, Wälder und Wiesen nach Priepert, wo ich Carsten bei seinem Wagen absetzte. Dann fuhr ich weiter über Strasen, Wesenberg nach Neustrelitz. Diesmal fand ich die Klinik sofort und Lucky wartete schon mit Sack und Pack vor der Tür.

Lucky war ordentlich durchgecheckt worden, gefunden worden war aber nichts. Das war schon mal beruhigend. Möglicherweise gäbe es da aber eine Stenosierung auf der Herzhinterwand, was später abzuklären wäre. Wahrscheinlicher aber war, dass nun Beta-Blocker und ähnliches Luckys tägliche Nahrung ergänzen würden. Doch damit wird er leben können, wie ich selbst nur allzu gut weiß, da ich seit Jahren Pillen ähnlicher Art regelmäßig einzunehmen habe - und mancher in unserer Truppe auch. Jedoch, im Moment waren wir glücklich und zufrieden, dass Lucky froh und munter wieder unter uns in Canow weilte.

Nach kurzem Aufenthalt, gründlicher Körperreinigung und in angemessener Kleidung begann der allgemeine Aufbruch nach Wustrow. Guido, der Wirt, hatte uns die beiden Tische vor dem Haus freigehalten, wo wir uns niederließen und den ersten Aperitif einnahmen. Dann fuhr ein Wagen vor. Der Schlag wurde aufgerissen. Dem entstieg, von helfenden Händen unterstützt ... Oma Edeltraut, elegant in blass-grün und schwarz gekleidet. Mit großem Hallo wurde sie in die Runde aufgenommen und Guido beeilte sich zu servieren.

Eigentlich wären wir lieber bei der schwül-warmen Luft an den Tischen vor dem Haus sitzen geblieben, aber die drohend aufziehenden Wolken bewogen uns, doch lieber im Saal an der festlich gedeckten Tafel Platz zu nehmen. Welch weiser Entschluss! Kaum stand der Räucherfisch auf dem Tisch, da brach das Unwetter los. Es regnete in Kübeln, Blitze zuckten, Donner krachte. Wir aber saßen gemütlich mit einer begeisterten und gerührten Oma Edeltraut im Trockenen, und als das Essen beendet war, holte Flori seine Gitarre hervor. So schmetterten wir, wie damals auf dem Mitteldeck der "Gorch Fock", die Shantys, die nicht nur bei Edeltraut und Guido sondern auch bei den anderen Gästen großen Anklang fanden. Der Höhepunkt war gekommen, als Willy zu unserem Gesang Edeltraut zum Tanz führte.

Als um 22 Uhr der Wagen wieder vorfuhr, der Oma Edeltraut zurückbringen sollte, sangen wir ein letztes Mal "Guten Abend, gute Nacht" und zum Abschluss "I am sailing", stimmungsvoll vorgetragen. Wir verabschiedeten unseren Ehrengast, dann war auch bald für uns Zeit zum Aufbruch und zum Abschied: Tschüss Guido ...und auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

Auch für uns war es ein umwerfender Abend, der für mich jedoch in der Sekunde zu Ende war, als Willy auf der Rückfahrt sagte, er werde das nächste Mal nicht mehr dabei sein. Dieses und jenes passe ihm nicht, sein Entschluss sei fest. Ich - nein alle, als sie dies kurze Zeit später vernahmen, waren konsterniert! So ging der Abend doch noch in einer etwas dissonanten Stimmung am langen Tisch im Apartment "Rose" zu Ende. Am nächsten Morgen, direkt nach dem Frühstück, begann die übliche Manöverkritik, die aber, im Gegensatz zu allen anderen, die ich je erlebt hatte, mit einigen Turbulenzen einherging: Willy wollte aufhören! Ausgerechnet Willy, der damals der Initiator war und seitdem das unbestreitbare Epizentrum dieser Paddelveranstaltung ist. Klar, es würde auch ohne ihn gehen, aber er gehörte dazu, wie die Paddel und die Boote.

Als Flori, Außenstehender und unabhängiger Betrachter der Szene, zu seiner Meinung befragt wurde, da war es wieder da: das "Alpha-Tier"! Ich hatte das Wort bisher für mich behalten und gedachte es, bei der Chronik dieser Paddelfahrt zu verwenden, aber jetzt war es offiziell und schlug krachend in die Runde der Zuhörer ein!

.... Doch, wo ist das Problem? Natürlich sind wir irgendwie alle Alpha-Tiere, es wäre auch schlimm, wenn nicht - nachdem, seit wir damals "beim Bund" vor 46 Jahren erstmals aufeinandertrafen, jeder von uns, jeder auf seine Art und jeder über so lange Zeit "seinen Mann gestanden" hatte - beruflich wie privat. So gesehen, steht uns diese Attitüde fast schon ein wenig "altersdienstgradmäßig" zu! Aber dennoch, irgend- wie sind wir auch Alpha-Tiere mit Beta-Blockern und manch anderen Defekten und Turbulenzen, mit denen wir - schon jetzt oder vielleicht bald später - leben müssen. Und trotz allem - hier im ewig jungen "Paddelkommando" der Crew IV/ 66 müssen und können wir uns jedes Mal zusammenraufen - und irgendwie klappt das auch, auch wenn Flori sich wundert, warum und wieso. Das Manual dazu sollte heißen: Alles ein wenig lockerer sehen, bloß nicht so verbissen sein! Oder so, wie Spargel sich ausdrückt, wenn er seinem alten Gaul beruhigend übers Fell streicht: "Ruhig Brauner, gaaanz ruhig"!

Die Diskussion wogte hin und her, Gedanken wurden aufgegriffen und verworfen - und als am Ende Willy sagte, gestern sei er sich in seiner Entscheidung zu 100 Prozent sicher gewesen, heute jedoch nur noch zu 99,9 Prozent, da war die Corona dann doch schon wieder sichtlich zufrieden, denn mehr Zugeständnis als 0,1 Prozent in 12 Stunden kann man von einem Alpha-Tier wirklich nicht erwarten!

Wir hätten noch lange diskutieren können, aber die Zeit drängte. Aufräumen, Schäden beseitigen, Sachen packen, Autos beladen, Apartments abmelden. Die Wirtin der "Albertinenlust" ließ es sich nach erfolgter Übergabe auch diesmal nicht nehmen, das obligatorische "Lehrgangsfoto für die Annalen der Crew" zu machen. Dann war die Zeit zum Abschied gekommen. Alle fielen sich in die Arme, Hände wurden geschüttelt, Schultern geklopft. Und immer wieder wurde der Wunsch geäußert, dass beim nächsten Mal wieder alle dabei sein mögen auf der Paddeltour der Crew IV/ 66.

...Alle? ... klar: Alle! ...
...auf dass die Paddelfahrt im Jahr 2013 auch so wunderschön werde, wie dieses Mal!--