würde ich es dabei bewenden lassen. Aber einstweilen gingen wir uns aus dem Weg. So wurde es noch ein langer, lauschiger Abend auf der Terrasse, als wir dem fast vollen Mond zusahen, wie er hoch über dem See seine Bahn zog, die Nacht erhellte und sein Licht glitzernd in den Wellen reflektieren ließ.
Heute war Mittwoch.
Das Frühstück ging routiniert vonstatten, die Rühreivariationen von Gerd schienen unendlich zu sein. Mit den Brötchen war auch die "Bildzeitung" am heutigen
Morgen präsent. Mittelpunkt auf Seite 1 war ein Artikel über den bekannten Schauspieler Sky du Mont, der, mit anzüglichem Grinsen großformatig abgebildet, die angeblich englische Weisheit öffentlich verbreitete:
"Ist die Hecke kürzer, erscheint das Haus höher."
So weit, so gut. Es handelte sich hierbei jedoch nicht, wie man vermuten könnte, um eine Erkenntnis des Immobilienmarkts. Gegenstand der Diskussion war hier - die Intimrasur!
So war es nicht verwunderlich, dass sich das Gespräch bei Brötchen und Gerds unvermeidlichem "Multireste-Rührei" nun ausschließlich um die Intimrasur drehte, deren Migrationshintergrund debattiert wurde und die, wie "Spargel" dem staunenden Auditorium berichtete, schon seit frühesten Seefahrtszeiten einer seiner Interessensschwerpunkte sei.
Mit den Autos ging es wieder nach Eckernkoppel, wo wir gestern die Boote zur Nacht angelandet hatten. Heute war der Himmel bedeckt, die Luft aber nicht zu kalt, doch tief hängende Regenwolken drohten. Aber noch war es trocken. Auf dem Weg zurück schleusten wir durch in den Zerlangsee und paddelten dann, Canow links liegen lassend, in nordöstlicher Richtung weiter. In unserem Boot herrschte jetzt Waffenstillstand. Es wurde nur das Nötigste geredet, aber das immerhin. Und das, was zu sagen war, wurde mit äußerster Politesse übergebracht. Aus diesem Grund unterließ ich es, eine Diskussion über unsere durchaus steigerungsfähige Bootsgeschwindigkeit herbeizuführen. Nach meiner Meinung hätte es gerne etwas schneller vorwärts gehen dürfen, aber Krischan hatte dies zuvor schon mal abgelehnt mit dem Argument: Wir sind hier zum Paddeln und nicht auf der Flucht. Also fuhren wir den anderen Booten weiter hinterher. Eigentlich passte mir das gar nicht, aber noch war der Waffenstillstand