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Im folgenden Schlabornsee waren wir in Richtung Kagar abgebogen. Jedoch, die grandiose Landschaft zog wenig beachtet an uns vorbei. Wir passierten den langen schmalen Dollgowsee, passierten den kanalähnlichen, schilfumwachsenen Kagarbach und kamen den Wäldern der Ufer immer näher. Ein letzter See öffnete sich vor uns, zur Rechten ragte der Kirchturm von Kagar spitz und einsam über die Bäume. Dann fuhren wir in einen engen Graben ein, der sich mehr und mehr verjüngte. Zuletzt durchfuhren wir, durch dick und dünn und durch Baum und Strauch, eine scharfe Kurve nach links und kurz danach wieder nach rechts - und dann öffnete sich die dichte Vegetation zu einer Lichtung. Hier war die vorläufige Endstation, hier mussten die Boote an Land gezogen werden, denn hier wollten wir zur Rast in das am Ende des Fleets, in einiger Entfernung gelegene Gartenlokal einkehren.
Beim Herausnehmen des Bootes hatte Krischan mal wieder Anlass zu Klage. Da platzte mir endgültig der Kragen und ich verbat mir jegliche Meckerei und Jammerei! Wütend bot ich ihm an, sich einen anderen Steuermann zu suchen! Dann strebte ich dem Lokal zu, entschlossen, das Thema im großen Kreis anzusprechen und entschlossen, gegebenenfalls die Rückfahrt mit Krischan zu verweigern.
Allein die Stimmung der anderen war so gut, dass ich ihnen diese nicht vermiesen wollte. So ließ ich von meinem Vorhaben ab, war aber so zornig, dass ich die mir freundlicherweise angebotene Pizza ausschlug. Mir war der Appetit vergangen!
Die Rückfahrt nach Eckernkoppel ging nun wortlos vor sich. Ich zog das Paddel ordentlich durch und durch die Anstrengung baute sich nach und nach meine Wut ab. Abends auf der Terrasse ging es schon wieder. Auch das Essen schmeckte wieder - und leider auch wieder zu gut! Ulli hatte gekocht, Reis in Soße mit Alaskalachs. Man beachte den Migrationshintergrund.
Ich hatte meine Fassung wieder gefunden. Sollte die Situation zwischen Krischan und mir nicht weiter eskalieren, würde ich es dabei bewenden lassen. Aber einstweilen gingen wir uns aus dem Weg. So wurde es noch ein langer, lauschiger Abend auf der Terrasse, als wir dem fast vollen Mond zusahen, wie er hoch über dem See seine Bahn zog, die Nacht erhellte und sein Licht glitzernd in den Wellen reflektieren ließ.
Heute war Mittwoch.
Das Frühstück ging routiniert vonstatten, die Rühreivariationen von Gerd schienen unendlich zu sein. Mit den Brötchen war auch die "Bildzeitung" am heutigen